08.08.2017
Wer Stress im Berufsalltag hat, greift zwischendurch häufiger zu Süßigkeiten. Das ist das Ergebnis einer kürzlich veröffentlichten Studie der Universität Mannheim. Die Arbeit zeigt auch, wie man solchen ungesunden Verhaltensweisen vorbeugen kann.
Berufstätige greifen vor allem dann zu ungesunden Snacks wie Eis oder Schokoriegeln, wenn sie ihre schlechte Laune kompensieren möchten. Die wiederum wird oft ausgelöst durch hohe Arbeitsanforderungen und Stress im Beruf, wie das Forscherteam um Studienleiterin Professor Dr. Sabine Sonnentag im Journal of Applied Psychology berichtet. „Müssen sie sich bei der Arbeit stark zusammenreißen, um ihre Aufgaben zu bewältigen, fällt es vielen Menschen schwerer, auch noch auf ungesunde Snacks zu verzichten“, so Sonnentag. Und so greifen Menschen an solchen Tagen am Arbeitsplatz verstärkt zu Süßigkeiten.
Zu Obst und anderen gesunden Snacks griffen die Teilnehmer hingegen eher an Tagen, an denen sie besonders auf ihre Gesundheit achten wollten. „Interessanterweise nimmt der Wunsch nach gesunder Ernährung nicht ab, nur weil man hohen Anforderungen ausgesetzt ist“, so Sonnentag weiter. So scheint es Berufstätigen leichter zu fallen, auch an stressigen Tagen zu gesunden Snacks zu greifen, wenn eine gesunde Ernährungsweise im Unternehmen vorgelebt und vom Arbeitgeber gefördert wird.
Für die Studie wurden 247 berufstätige Personen aus verschiedenen Organisationen zu ihren Arbeitsbedingungen und ihrem Snacking-Verhalten befragt. Aktuell führt das Team der Universität Mannheim eine weitere Studie zu Snacking und körperlicher Aktivität im Arbeitsalltag durch. Dabei soll getestet werden, wo genau die Hürden für ein gesünderes Verhalten im Arbeitsalltag liegen und wie sich smarte Technologien nutzen lassen, um gesundheitsbewusster zu leben.
NK