08.08.2012
Studienteilnehmer, die in einer Woche dreimal weniger zu einer Notlüge griffen, als normalerweise, hatten weniger psychische Beschwerden, wie Gefühle von Anspannung oder Melancholie. Darüber hinaus beklagten sie sich weniger über körperliche Beschwerden, wie Hals- oder Kopfschmerzen. Mehr Ehrlichkeit wirkte sich zudem positiv auf die persönlichen Beziehungen und das soziale Miteinander aus. Insgesamt ging ohne Lügen alles reibungsloser, so die Wissenschaftler, die ihre Ergebnisse auf einer Psychologen-Tagung im US-amerikanischen Orlando vorstellten.
Die Forscher hatten über zehn Wochen die Daten von 110 Menschen zwischen 18 und 71 Jahren gesammelt. Etwa die Hälfte sollte versuchen, in dieser Zeit nicht zu lügen. Dies betraf sowohl die größeren Lügen, als auch die Notlügen. Insgesamt greifen Amerikaner laut Hauptautorin und Psychologin Anita Kelly durchschnittlich 11-mal pro Woche zu einer Lüge.
Wie leicht es den Kandidaten fiel, ehrlich zu bleiben, war individuell verschieden. Manche Studienteilnehmer merkten, dass es gar nicht so schwer war, in Bezug auf die täglichen Leistungen die Wahrheit zu sagen, statt zu übertreiben. Anderen unterließen falsche Entschuldigungen, etwa fürs Zuspätkommen oder wenn eine Aufgabe nicht vollständig erledigt werden konnte. Wieder andere vermieden eine Lüge bei einer unangenehmen Frage, indem sie ihren Gesprächspartner mit einer Gegenfrage ablenkten.
hh