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03.04.2023
Die Untersuchung von psychischen Gesundheitssymptomen wie Angst, sozialem Rückzug, Hyperaktivität, impulsivem und aggressivem Verhalten bei Kindern zeigt: Anhand der Entwicklung solcher Symptome zwischen drei und neun Jahren konnten die Kinder in drei große Gruppen eingeteilt werden. 84 Prozent hatten wenige Symptome, die ab dem Alter von drei Jahren stabil blieben oder zurückgingen. 6 Prozent wiesen hohe Anfangswerte auf, die im Laufe der Zeit abnahmen, aber höher blieben als in der ersten Gruppe. Die restlichen 10 Prozent trugen ein hohes Risiko mit hohen Anfangswerten, die sich bis zum Alter von neun Jahren weiter steigerten.
Eine bestrafende Erziehung erhöhte die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind im Alter von neun Jahren in die Hochrisiko-Gruppe fiel, um das 1,5-fache. Eine konsequente Erziehung, die auf nachvollziehbaren Erwartungen und Regeln basiert, hatte bei einigen Kindern dagegen eine gewisse Schutzfunktion. Zur Überraschung der Forschenden senkte eine zugewandte Erziehung dagegen das Risiko für psychische Probleme bei Kindern nicht. Der Erziehungsstil wirkte sich zwar auf die psychische Gesundheit von Kindern aus, bestimmte sie aber nicht komplett: Weitere Risikofaktoren prägen die psychische Gesundheit, darunter das Geschlecht, die körperliche Gesundheit, das soziale Umfeld und der ökonomische Status.
„Unsere Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, Eltern darin zu unterstützen, ihre Kinder herzlich und positiv zu erziehen, insbesondere wenn das Risiko der Kinder für eine schlechte psychische Gesundheit durch das Umfeld groß ist. Man könnte frischgebackene Eltern unterstützen mit klaren, aktuellen Informationen darüber, wie sie mit dem Verhalten kleiner Kinder in verschiedenen Situationen am besten umgehen. Es besteht eindeutig die Gefahr, dass der Erziehungsstil die Risiken für die psychische Gesundheit verschlimmern kann. Das können wir leicht angehen“, sagte Prof. Jennifer Symonds von der Universität Cambridge.
Quelle: DOI 10.1017/S2045796023000094