11.01.2017
Die Auffassung, dass Wetteränderungen Kopf-, Rücken- oder Gelenkschmerzen verursachen, ist weit verbreitet. Einer neuen Studie aus Australien zufolge wird dem Wetter jedoch häufig zu Unrecht die Schuld zugesprochen.
Das Wetter spielt der neuen Studie zufolge weder für Rückenschmerzen noch für Beschwerden, die bei einer Arthrose auftreten, eine Rolle. Die Wissenschaftler hatten Wetterdaten mit Angaben von fast 1.000 Personen mit Rückenschmerzen und rund 350 Patienten mit Knie-Arthrose verglichen. Wie sie in den Fachzeitschriften Pain Medicine und Osteoarthritis and Cartilage berichten, fanden sie keinen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Rücken- oder Kniegelenkschmerzen und Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Windrichtung oder Niederschlag. Zwar habe eine höhere Temperatur die Wahrscheinlichkeit für Rückenschmerzen geringfügig erhöht. Dies sei jedoch nicht klinisch relevant gewesen, so die Forscher.
„Der Glaube, dass Schmerzen und schlechtes Wetter miteinander zusammenhängen, reicht bis in römische Zeiten zurück“, sagt Professor Chris Maher vom The George Institute for Global Health im australischen Sydney. Ihre Studie deute nun darauf hin, dass diese Annahme darauf basieren könnte, dass sich Menschen besonders gut an Ereignisse erinnern, die ihre vorherigen Ansichten bestätigen. Auch seien Menschen leicht beeinflussbar, so Maher, was dazu führen könne, dass wir Schmerzen an einem kalten, regnerischen Tag eher beachten. Statt sich auf das Wetter zu fokussieren, solle man beim Umgang mit Schmerzen und ihrer Prävention lieber auf Dinge achten, die man - im Gegensatz zum Wetter - kontrollieren könne, raten die Forscher.
HH