08.09.2016
Manche Menschen sagen, dass sie Wetterveränderungen in den Knochen spüren. Jetzt liegen erste Ergebnisse einer großangelegten Smartphone-Studie aus Großbritannien vor, die den Verdacht erhärten, dass es tatsächlich eine Verbindung zwischen dem Wetter und chronischen Schmerzen gibt.
Die vorläufigen Ergebnisse des Projekts, das den Titel „Cloudy with a Chance of Pain“ trägt, deuten darauf hin, dass ein Zusammenhang zwischen Veränderungen des Schmerzpegels und der Zahl an Sonnentagen beziehungsweise der Regenmenge besteht. Zur Halbzeit der Studie hatten Professor Will Dixon von der University of Manchester und sein Team sich speziell Daten von Studienteilnehmern aus Leeds, Norwich und London gewidmet. Für alle drei Städte galt: Mit der zunehmenden Zahl an Sonnentagen von März bis April sank die Zeit, die Studienteilnehmer mit schweren Schmerzen verbrachten. Im Juni jedoch, als das Wetter nasser war und sich die Sonne weniger häufig zeigte, traten die Schmerzen wieder häufiger auf.
Sollte sich der Zusammenhang weiter bestätigen, hätten Betroffene mehr Sicherheit für die Planung ihrer Aktivitäten, sagt Dixon. Sie könnten ihren Alltag dann auf die Wetterlage abstimmen. Verstehe man, wie das Wetter Schmerzen beeinflusse, könnte das medizinischen Forschern zudem dabei helfen, neue Therapiemöglichkeiten für die Behandlung von Schmerzen zu untersuchen, so Dixon. Für die Studie hatten über 9.000 britische Studienteilnehmer mit chronischen Schmerzen ihre Schmerzsymptome täglich mit einer speziellen Smartphone-App festgehalten. Die App zeichnete darüber hinaus mit Hilfe der Positionsbestimmung des Smartphones stündlich das aktuelle Wetter auf, so dass die Schmerzdaten mit den örtlichen Wetterereignissen kombiniert werden konnten.
HH