11.10.2011
Die Autoren des Reports berichten von der großen Belastung, die die seelischen und geistigen Erkrankungen verursachen. Zugleich gäbe es wenig Mittel, die Krankheiten zu behandeln und ihnen vorzubeugen. In Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen erhielten vier von fünf Patienten nicht die Hilfen, die sie benötigten.
Weiterhin wurden mangelnde Investitionen in diesem Sektor des Gesundheitsbereichs beobachtet. Global gesehen werden durchschnittlich 2 Dollar pro Person pro Jahr ausgegeben. In armen Ländern sind es gerade einmal 0,25 Dollar.
Etwa die Hälfte der Menschheit lebt in Ländern, in denen auf einen Psychiater durchschnittlich 200.000 Menschen kommen. Zum Vergleich: In reichen Ländern gibt es für 200.000 Menschen etwa 17 Psychiater. Bei der ambulanten Patientenversorgung ist der Unterschied noch deutlicher: In Staaten mit hohem Einkommen gibt es sie 58 Mal häufiger als in armen Ländern.
Fast ein Viertel der Patienten, die stationär therapiert werden, bleibt länger als ein Jahr in der Klinik. Zeitgleich verzeichnete die WHO in den Jahren 2005 bis 2011 weltweit eine leichte Abnahme der Anzahl an Krankenhausbetten, die für Patienten mit psychischen Krankheiten vorgesehen sind – unabhängig vom Einkommen des Landes.
Für ihren aktuellen Bericht hat die Weltgesundheitsorganisation Daten aus 184 ihrer Mitgliedsstaaten zusammengetragen. Die damit erfassten Menschen repräsentieren 98 Prozent der Weltbevölkerung.
FH