05.03.2015
Laut Dr. Francesco Branca von der WHO haben die neuen Empfehlungen mehrere positive Effekte für die Gesundheit. "Wir haben stichhaltige Beweise, dass die Reduktion der täglichen freien Zuckermenge auf unter 10 Prozent das Risiko für Übergewicht, Fettleibigkeit und Karies verringert", sagt der Direktor der Abteilung Ernährung für Gesundheit und Entwicklung der Organisation. Mit freiem Zucker meint die WHO normalen Haushaltszucker, aber auch Traubenzucker (Glukose) und Fruchtzucker (Fruktose), die häufig Nahrungsmitteln zugesetzt sind.
Die Leitlinien basieren nach Aussage der WHO auf den aktuellsten wissenschaftlichen Daten. Sie beziehen sich jedoch ausdrücklich nicht auf den Zucker, der natürlicherweise in frischen Früchten, Gemüse oder Milch vorkommt, denn es gebe keine Hinweise darüber, dass dieser sich negativ auf die Gesundheit auswirkt.
Heutzutage findet sich Zucker oft "versteckt" in verarbeiteten Nahrungsmitteln, die nicht als Süßigkeiten gelten. Zum Beispiel enthält ein Teelöffel Ketchup etwa 4 Gramm freien Zucker und eine Dose einer gesüßten Limonade sogar das Zehnfache davon. Bis zu 40 Gramm Zucker, etwa 10 Teelöffel voll, können darin aufgelöst sein. Der Zuckerverzehr ist von Land zu Land sehr unterschiedlich. Während in Ungarn und Norwegen nur etwa 7 bis 8 Prozent der täglich aufgenommenen Energie aus Zucker stammt, sind es in Spanien oder Großbritannien 16 bis 17 Prozent – bei Kindern noch mehr.
RF