Gesundheit

WHO warnt vor neuen Viren

21.05.2013

Obwohl die medizinische Forschung Fortschritte macht, bleiben Viren eine Gefahr für den Menschen. So werden weltweit immer wieder neue Krankheitserreger entdeckt, warnte die Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Margaret Chan auf der 66. Weltgesundheitsversammlung in Genf und mahnte die Vertreter der 194 WHO-Mitgliedsstaaten zur Wachsamkeit.

Dr. Margaret Chan, Generaldirektorin der WHO
Dr. Margaret Chan, Generaldirektorin der WHO, warnte auf der 66. Weltgesundheitsversammlung in Genf vor neuen Krankheitserregern.
© WHO/Pierre Albouy

Derzeit gebe es zwei neue Krankheitserreger. Einer davon, ein neues Corona-Virus, gehöre zur SARS-Familie und sei im vergangenen Jahr in der östlichen Mittelmeer-Region aufgetreten, so Chan in ihrer Begrüßungsrede in der Schweiz. Bislang seien 41 Menschen daran erkrankt, 20 von ihnen seien verstorben. Dies sei zwar nur eine geringe Zahl an Betroffenen, doch die Übertragung von Mensch zu Mensch müsse vorsichtig stimmen. Wie im Fall von SARS vor zehn Jahren, verlange die jetzige Situation ein weltweites Zusammenarbeiten. Eine Bedrohung in einer Region könne schnell zu einer weltweiten Gefahr werden, sagte sie.

Bei dem zweiten neuen Krankheitserreger handele es sich um den H7N9-Vogelgrippe-Virus, so Chan. Dieser war Ende März diesen Jahres in China erstmals auch bei Menschen aufgetreten und hatte innerhalb kurzer Zeit zu mehr als 100 Neuerkrankungen und über 30 Toten geführt. Dank schneller Maßnahmen in China, darunter das Schließen der Märkte mit Lebendgeflügel und zahlreichen Gesundheitstests, sei mittlerweile die Übertragung von Mensch zu Mensch so weit gesunken, dass sie vernachlässigbar sei, sagte die WHO-Chefin.

Allerdings könne niemand Krankheitsausbrüche, etwa der Grippe, für die Zukunft sicher vorhersagen, warnte sie. Ständige Veränderungen und Anpassungen seien Mechanismen, die für Mikroben überlebenswichtig seien. Dies sorge immer wieder für Überraschungen, denn "Grippe-Viren erfinden sich ständig neu", so Chan. "Deshalb müssen wir auch in Zukunft wachsam bleiben", mahnte sie.

HH

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