30.07.2020
Männer halten der Studie zufolge körperliche Untreue, also wenn die Partnerin Sex mit einer anderen Person hat, für schwerwiegender als Frauen. Frauen empfinden dagegen emotionale Untreue, bei der ihr Partner eine enge Beziehung zu einer anderen Frau aufnimmt und sich verliebt, als bedrohlicher.
Vergebung ist keine Sache des Geschlechts
Obwohl Männer und Frauen Untreue unterschiedlich beurteilen, sind sie etwa gleichermaßen dazu bereit, ihrem Partner zu verzeihen. Und diese Bereitschaft scheint nicht mit der Art der Untreue zusammenzuhängen. „Wir waren überrascht, dass die Unterschiede zwischen den Geschlechtern nicht größer waren. Die Mechanismen, die dem Verzeihen zugrunde liegen, sind bei den Geschlechtern mehr oder weniger identisch“, sagte Professor Leif Edward Ottesen Kennair vom Institut für Psychologie der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie, der zu den Autoren des Artikels im „Journal of Relationships Research“ gehört.
Vielmehr war die wahrgenommene Bedrohung der anderen Frau und des anderen Mannes für die Beziehung am wichtigsten. Die meisten Befragten, unabhängig von Geschlecht und Art der Untreue, hielten es für unwahrscheinlich, dass sie die Untreue ihres Partners vergeben. „Ob sich das Paar trennt oder nicht, hängt in erster Linie davon ab, wie bedrohlich die Beziehung ist, die sie als Untreue empfinden“, sagte Trond Viggo Grøntvedt, Postdoktorand am Institut für Psychologie. Ob die Partner an eine Fortsetzung ihrer Beziehung glaubten, hing auch davon ab, wie weit sie sich von ihrem Partner distanzierten.
Für die Studie hatten die Forscher 92 Paare gebeten, sich zwei Szenarien vorzustellen: Eines, in dem der Partner Sex mit einer anderen Person hat, sich aber nicht verliebt. Im anderen Szenario sollten sie sich vorstellen, der Partner habe sich in eine andere Person verliebt, jedoch keinen Sex gehabt.
ZOU