Hühnersuppe als Erkältungsmittel, das klingt zunächst überraschend. Doch es handelt sich bei der Suppe um mehr als ein altes Hausmittel. US-Wissenschaftler um Stephen Rennard berichteten im Jahr 2000 tatsächlich von anti-entzündlichen Mechanismen: Neutrophile Granulozyten, die die größte Gruppe der weißen Blutkörperchen darstellen, wurden durch die Hühnersuppe in ihrer Beweglichkeit behindert. So breitet sich die Entzündungsreaktion nicht weiter aus. Folge: Die Erkältungssymptome nehmen ab.
Welche Bestandteile der Suppe für die Wirkung auf das Immunsystem verantwortlich sind, ist indes unklar. Eine Hühnerbrühe ohne Gemüse war allerdings nicht wirksam. Wahrscheinlich ist daher, dass eine Kombination verschiedener Zutaten entscheidend ist. Die getestete Suppe enthielt neben Hühnerfleisch unter anderem Pastinaken, Steckrübe, Staudensellerie, Süßkartoffeln, Karotten und Petersilie. Es scheint aber nicht wichtig zu sein, dieses Rezept exakt zu befolgen. Selbst verschiedene Fertiggerichte zeigten im Labor ähnliche Wirkungen auf die Immunzellen.
Wer sich krank und schlapp fühlt, profitiert möglicherweise auch von einem Placebo-Effekt der Hühnersuppe. In jedem Fall versorgt sie aber den Körper mit Flüssigkeit und Nährstoffen, und der heiße Dampf tut den geschwollenen Schleimhäuten gut. Wie wäre es also bei der nächsten Erkältung mit diesem Rezept aus der Rezeptdatenbank von www.aponet.de?
Pharmazeutin Johanna Magaard