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22.02.2023
Lachen ist gesund und lässt sich durchaus als Medizin bezeichnen. Um zu untersuchen, wie sich Humor und Lachen auf Patienten mit Angina Pectoris mit der Koronaren Herzkrankheit auswirkt, haben Mediziner Robert-Bosch-Krankenhauses Stuttgart eine kleine Studie durchgeführt – mit Erfolg: Ein siebenwöchiges Humortraining unter Anleitung von speziell ausgebildeten Psychologen senkte die Konzentration des Stresshormons Cortisol und depressive Verstimmungen bei 30 Patientinnen und Patienten spürbar, berichtet der Kardiologe Prof. Dr. Peter Ong im aktuellen Podcast der Deutschen Herzstiftung.
Als Studienteilnehmer wurden bewusst Herzpatienten ausgewählt, deren starke Beschwerden wie Brustschmerzen durch Medikamente, Stents oder eine Bypass-OP nicht mehr zu lindern und deren Leidensdruck dementsprechend hoch war.
Für den Kardiologen besonders erfreulich war, dass nicht allein der Stresshormon-Spiegel sank, sondern auch die depressive Stimmung merklich verschwand. Wie lange diese Effekte anhalten, müssten noch weitere Untersuchungen klären, erklärt Ong. „Wir sind fest davon überzeugt, dass hier ein bisher noch zu wenig genutztes Potenzial liegt – gerade um bei Herzpatienten die Beschwerden zu verbessern und zur Steigerung der Lebensqualität beizutragen.“ Wichtig ist dem Experten zufolge, dass Patienten das Humortraining, das über Techniken wie beim Lach-Yoga hinausgeht, dauerhaft betreiben. Aus der Gruppe des Humortrainings sei zum Beispiel inzwischen eine Art Selbsthilfegruppe entstanden, die den Austausch über Beschwerden und den Kontakt mit anderen Patienten über die Studie hinaus ermöglicht habe.