16.02.2016
Wird jemandem eine Belohnung versprochen, soll dies einen Anreiz schaffen, etwas zu tun oder sich besonders anzustrengen. Dass das Ganze so einfach nicht ist, haben schon frühere Studien gezeigt. Jetzt fanden Forscher heraus, wie eine Belohnung doch motivieren kann.
Nicht die Aussicht auf eine Belohnung ist der Studie zufolge besonders motivierend, sondern das Risiko, einen Lohn, den man bereits bekommen hat, wieder zu verlieren. Dies berichten Forscher um Dr. Mitesh Patel von der University of Pennsylvania in der Fachzeitschrift Annals of Internal Medicine. Finanzielle Anreize, die überwichtige Arbeitnehmer zu mehr Bewegung animieren sollten, waren am effektivsten, wenn ihnen ein im Voraus ausgezahlter Betrag wieder weggenommen werden konnte. Im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, die keine Belohnung erhielt, erhöhte sich damit die durchschnittliche Zeit, in der die Teilnehmer ihre Bewegungsziele erreichten, um 50 Prozent. Die Aussicht auf eine Belohnung nach Erreichen eines Ziels war dagegen genauso ineffektiv wie keine Belohnung. Ihre Erkenntnisse könnten insbesondere Arbeitgebern helfen, die auf der Suche nach geeigneten Programmen sind, um mehr Bewegung bei ihren Angestellten zu fördern, meinen die Forscher.
Um zu testen, wie gut finanzielle Anreize Studienteilnehmer dazu motivieren können, körperlich aktiver zu werden, hatten die Wissenschaftler unterschiedliche Belohnungssysteme getestet. Eine Möglichkeit war, die Belohnung in Form eines fixen Betrags, hier 1,40 Dollar für jeden Tag, an dem das Tagesziel erreicht wurde. Eine andere bestand darin, den Teilnehmern am Anfang jeden Monats einen festen Betrag auszuzahlen, hier 42 Dollar, von dem für jeden Tag, an dem das Ziel nicht erreicht wurde, 1,40 Dollar wieder abzuziehen. Das von den Forschern festgelegte Ziel bestand darin, 13 Wochen lang täglich mindestens 7.000 Schritte zu tun.
HH