18.07.2013
Die schwedische Professorin Fereshteh Ahmadi von der Universität Gävle hatte für ihre Studie intensive Gespräche mit 17 Krebspatienten zwischen 24 und 73 Jahren geführt. Ihr Ergebnis: Fröhliche Musik half manchen Betroffenen, einige der psychologischen Effekte, die mit einer Krebserkrankung einhergehen, zu kaschieren. Vor allem Depressionen ließen sich mit Hilfe dieser Musik leichter abwehren, da sie die Welt in ein glücklicheres Licht tauchte, berichtet Ahmadi in der Fachzeitschrift Arts and Health.
Heavy Metal oder Hard Rock gaben vor allem jüngeren Zuhörern ein Ventil für ihre Wut. Diese Musik ließ in ihnen zudem eine Art zweite Persönlichkeit erstehen, die nicht angepasst und hilflos, sondern zerstörerisch und aggressiv war. Religiöse Musik stärkte den Glauben einiger Studienteilnehmer und half ihnen, ihre Krankheit in einem neuen Licht zu sehen. Durch Vogelgesang und andere Formen von Naturmusik fühlten sich Krebspatienten als Teil eines größeren Ganzen aufgehoben. Naturklänge brachten diesen Krebskranken die "spirituelle Heiligkeit der Natur" nahe.
Doch so unterschiedlich die Personen und ihre Bewältigungsstrategien, so unterschiedlich ist auch die Wirkung der Musik. Ein und dieselbe Musik könne bei dem einen positiv, bei einem anderen dagegen negativ wirken, schreibt Ahmadi und verdeutlicht dies am Beispiel religiöser Musik. Eine Stärkung des Glaubens könne bei einem Patienten dazu führen, die Krankheit als Strafe für begangene Sünden anzusehen, und Schuldgefühle hervorrufen, andere werden dagegen ruhig und sehen darin etwas, mit dem sie Gott auf die Probe stellt. Der positive Einfluss von Musik auf die Gesundheit, in diesem Fall ihr Potenzial, Krebspatienten bei der Bewältigung ihrer Krankheit zu unterstützen, sei ein Bereich, der noch weiter erforscht werden müsse, so Ahmadi.
HH