Dr. Karen Zoufal
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04.12.2020
Der Konsum von rotem Fleisch war für jede pro Tag verzehrte Portion mit einem um zwölf Prozent höheren Risiko für die koronare Herzkrankheit verbunden, bei der die Blutversorgung des Herzmuskels aufgrund von Gefäßverkalkung beeinträchtigt ist. Dies war sowohl für unverarbeitetes (11 Prozent höheres Risiko) als auch verarbeitetes rotes Fleisch (15 Prozent höheres Risiko) der Fall. Dies berichten die US-Forscher in der Fachzeitschrift „BMJ“. Als Basis für die Analyse diente die sogenannte „Health Professionals Follow-Up Study cohort“, für die zwischen 1986 und 2016 über 43.000 gesunde Männer zwischen 40 und 75 Jahren in regelmäßigen Abständen untersucht und befragt wurden.
Im Gegensatz dazu war der Verzehr von pflanzlichen Proteinquellen, zu denen Nüsse, Soja und Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen und Linsen zählen, mit einem um 14 Prozent geringeren Risiko für das Herz verbunden. Noch stärker war dies bei Männern über 65 Jahren ausgeprägt (18 Prozent geringeres Risiko).
Rotes Fleisch öfter durch andere Lebensmittel ersetzen
Auch indem man rotes Fleisch durch andere Proteinquellen wie Milch, Käse, Joghurt oder Eier ersetzt, lässt sich die Wahrscheinlichkeit einer koronaren Herzerkrankung den Studienergebnissen zufolge deutlich senken. Besonders stark zeigte sich dies bei jüngeren Männern, bei denen der Ersatz von rotem Fleisch durch Ei mit einem um 20 Prozent geringeren Risiko verbunden war.
Schon zuvor war eine Reihe von Studien zu dem Ergebnis gekommen, dass ein hoher Verzehr von rotem Fleisch, insbesondere von verarbeitetem rotem Fleisch wie Speck, Würstchen und Salami, mit einem erhöhten Risiko für chronische Krankheiten wie der koronaren Herzkrankheit verbunden ist. Dies ist jedoch die erste Untersuchung, die beleuchtet, wie sich ein Ersetzen von rotem Fleisch durch andere Proteinquellen auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit auswirkt.
Quelle: DOI 10.1136/bmj.m4141