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04.09.2024
Je nach sozialer und physischer Umgebung altert das Gehirn in unterschiedlichem Tempo, zeigt eine Studie in der Fachzeitschrift „Nature Medicine“. In Ländern mit größeren wirtschaftlichen, sozialen, gesundheitlichen oder umweltbedingten Ungleichheiten waren auch die Unterschiede des Gehirnalters in der Bevölkerung größer.
Das Tempo, mit dem das Gehirn altert, kann von Person zu Person erheblich variieren und zu einer Diskrepanz zwischen dem tatsächlichen und dem biologischen Alter beitragen. Mit Hilfe intelligenter „Gehirnuhren“, die Daten aus Gehirnuntersuchungen von 5.306 Personen aus 15 Ländern verarbeiteten, erfasste eine internationale Forschungsgruppe Altersunterschiede im Gehirn von gesunden Personen und Personen mit neurodegenerativen Erkrankungen wie leichter geistiger Beeinträchtigung und verschiedenen Demenzformen.
Soziale Ungleichheit lässt Gehirn altern
Dr. Daniel Abasolo von der Universität Surrey sagte: „Unsere Forschung zeigt, dass in Ländern mit höherer Ungleichheit die Gehirne der Menschen tendenziell schneller altern, vor allem in den Bereichen des Gehirns, die am stärksten vom Altern betroffen sind. Wir fanden heraus, dass insbesondere in ärmeren Ländern Faktoren wie soziale und wirtschaftliche Unterschiede, Luftverschmutzung und die Auswirkungen von Krankheiten eine große Rolle bei diesem schnelleren Alterungsprozess spielen.“
Teilnehmende mit Demenz wiesen die größten Altersunterschiede im Gehirn auf. Besonders in Lateinamerika und der Karibik waren die Unterschiede zudem bei Frauen ausgeprägter als bei Männern. Dies war mit unterschiedlichen gesundheitlichen und sozialen Bedingungen verbunden.
Quelle: DOI: 10.1038/s41591-024-03209-x