13.08.2018
Wie die Analyse der Daten von 1,2 Millionen US-Amerikanern zeigte, waren Personen, die Sport trieben, jeden Monat eineinhalb Tage weniger in einer schlechten seelischen Verfassung als Personen, die keinen Sport trieben. Der Durchschnitt lag bei 3,4 Tagen mit schlechter Stimmung, wie die Forscher in der Fachzeitschrift The Lancet berichten. Dr. Adam Chekroud und Kollegen von der Yale University hatten 75 Bewegungsarten erfasst, angefangen bei Kinderbetreuung, Tätigkeiten im Haushalt, Rasenmähen und Angeln bis hin zu Radfahren, dem Besuch eines Fitnessstudios, Laufen und Skifahren. Der positive Einfluss auf die Psyche war bei Mannschaftssportarten, Radfahren, Aerobic und dem Besuch von Fitnessstudios am größten. Doch selbst Haushaltstätigkeiten gingen mit einer leichten Verbesserung von rund zehn Prozent einher, was etwa einen halben Tag gute Laune mehr pro Monat bedeute, so die Forscher.
Es zeigte sich aber auch, dass mehr Bewegung nicht immer auch besser sein muss. Den größten Nutzen sahen die Wissenschaftler bei 45 Minuten körperlicher Aktivität an drei bis fünf Tagen pro Woche. Mehr als drei Stunden pro Tag waren im Vergleich zu keinem Sport dagegen mit einer schlechteren psychischen Gesundheit assoziiert. Extrem viel Sport zu treiben, habe den Wissenschaftlern zufolge etwas Obsessives, was mit einem größeren Risiko für eine schlechtere seelische Gesundheit einhergehen könnte.
Die Autoren weisen darauf hin, dass ihre Studie kein Beleg für Ursache und Wirkung sei. Die Beziehung könne in beide Richtungen funktionieren - Untätigkeit könnte ein Symptom einer schlechten psychischen Gesundheit sein oder zu ihr beitragen, und umgekehrt könne körperliche Aktivität ein Zeichen für psychische Gesundheit sein oder diese fördern.
HH