04.04.2019
In der Studie wurden Kinder untersucht, die in zehn kanadischen Kliniken an Abnehm-Programmen teilnahmen. Zwei Drittel von ihnen litten ihrem BMI nach an schwerer Fettleibigkeit. Bei den Kindern mit dem höchsten BMI traten Bluthochdruck, Prädiabetes, Fettstoffwechselstörungen und nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen häufiger auf als bei Kindern mit weniger starkem Übergewicht. Von psychischen Problemen waren dagegen alle Kinder gleichermaßen betroffen, es traten vor allem Angststörungen auf.
„Wenn Sie nur den BMI verwenden, um die Jugendlichen zu identifizieren, die besonders behandlungsbedürftig sind, sollten Kinder aus den niedrigeren BMI-Klassen die geringste Wahrscheinlichkeit für psychische oder Stoffwechselprobleme haben. Unsere Ergebnisse deuten aber darauf hin, dass dies nicht der Fall ist, sondern dass neben dem BMI noch andere Parameter der Gesundheit des Kindes bewertet werden sollten“, sagt Katherine Morrison, Professorin für Pädiatrie der McMaster University in Kalifornien.
Gesundheitsprobleme durch Übergewicht traten bei vielen der untersuchten Kinder auf: psychische Symptome waren mit 90 Prozent am häufigsten, gefolgt von einem gestörten Stoffwechsel (85 Prozent), sozialen (65 Prozent) und motorischen (62 Prozent) Schwierigkeiten. Mehr als ein Drittel der Kinder in der Gruppe mit dem höchsten BMI stammte aus Haushalten mit niedrigem Einkommen – deutlich mehr als bei Kindern aus niedrigeren BMI-Klassen. Sie hatten auch vermehrt mit Mobbing zu kämpfen und hatten häufiger Schwierigkeiten mit Beziehungen zu Gleichaltrigen.
An der Studie nahmen 847 übergewichtige Kinder zwischen fünf und 17 Jahren über drei Jahre hinweg teil. Mit Hilfe der Untersuchung sollte herausgefunden werden, welche Programme für das Gewichtsmanagement die besten Erfolge erzielten.
ZOU