03.12.2013
Das ist gar nicht so einfach. „Bei den Gewürzen fängt es schon an“, sagt Herbert Witowski, Apotheker und studierter Weinfachmann im Zentrallabor Alzey, in einem Interview gegenüber dem Onlineportal Lifeline. Statt teurer Gewürze werde häufig eine Mixtur künstlicher Aromen eingesetzt. Außerdem werden oft extrem billige Weine als Basis für den Glühwein verwendet. „Sie können davon ausgehen, dass billig eingekauftes Material auch sehr billig produziert wird“, sagt Witowski. Durch mangelnde Sorgfalt und Hygiene könnten zum Beispiel sogenannte Ochratoxine entstehen. Für diese gesundheitsschädlichen Stoffe gebe es Grenzwerte, die auch kontrolliert werden, so der Apotheker. Finden die Kontrolleure diese Stoffe in nennenswerten Mengen, finden sie oft auch unerwünschte höhere Alkoholverbindungen, sogenannte Fuselöle, die für den Glühwein-Schädel verantwortlich seien.
Doch wie erkennt man nun auf dem Weihnachtsmarkt einen guten Glühwein? Über den Preis allein funktioniere dies nicht, so Witowski. „Suchen Sie nach dem Stand eines Winzers oder einer Winzergenossenschaft, an dem der eigene Wein ausgeschenkt wird“, lautet der Rat des Weinexperten. Auch die Frage, welche Gewürze verwendet wurden, sei durchaus erlaubt. Der Apotheker empfiehlt Weihnachtsmarkt-Besuchern, einem Glühwein den Vorzug zu geben, der mit natürlichen Pflanzen, Pflanzenbestandteilen oder -auszügen hergestellt worden ist.
Für die Herstellung zu Hause nehme man: Zunächst einen guten Rotwein als Basis. „Das muss kein besonderer und auch kein teurer sein“, sagt Witowski. Hinzu kommen ganz nach Geschmack weihnachtliche Gewürze wie Nelken, Zimt oder Ähnliches. Alternativ könne man auch ein fertiges Glühweingewürz verwenden, wenn es natürlicher Herkunft sei, so Witowski. Dann noch 80 Gramm Zucker pro Liter, das Ganze erwärmen und fertig sei der perfekte Glühwein.
HH