NAS
|
27.12.2023
Yoga Nidra („yogischer Schlaf“) ist eine Praxis, die nichts mit Bewegung zu tun hat – dafür mit tiefer Entspannung. Praktizierende befinden sich dabei in Rückenlage und sollen mithilfe einer klaren Anleitung in einen tiefen Zustand von Entspannung kommen.
In einer kleinen Pilotstudie mit 41 Teilnehmern, die zuvor noch nie Yoga Nidra gemacht hatten, untersuchten die Forschenden, welche Auswirkungen die Praxis auf das Gehirn und den Schlaf hatte. Dabei zeigte sich: 20-minütige Yoga-Nidra-Sitzungen mit einer Tonaufnahme über zwei Wochen hinweg führten zu einem tieferen Schlaf und besseren geistigen Fähigkeiten.
Für die Studie wurden vor und nach der Yogapraxis Messungen im Schlaflabor sowie eine Reihe von kognitiven Tests durchgeführt. Bei der Polysomnographie im Schlaflabor wurde unter anderem die Gehirnaktivität gemessen, wie lange die einzelnen Schlafphasen dauerten und wie häufig sie auftraten. Nach zwei Wochen Yoga Nidra zeigten die Teilnehmer eine deutlich höhere Schlafeffizienz und einen höheren Anteil an Deltawellen im Gehirn. Dabei handelt es sich um Hirnwellen, die hauptsächlich im traumlosen Tiefschlaf auftreten. Auch die kognitiven Fähigkeiten der Teilnehmer hatten sich verbessert: Sie gaben schnellere Antworten in Tests zum Arbeitsgedächtnis, der Abstraktion, der Erkennung von Angst und Ärger sowie räumlichen Lern- und Gedächtnisaufgaben – und zwar ohne einen Verlust an Genauigkeit.
Die Ergebnisse unterstützen frühere Studien, die bereits einen Zusammenhang zwischen Deltawellenschlaf und einer besseren Schlafqualität und Gedächtnisleistung gezeigt haben. Yoga Nidra sei eine kostengünstige und leicht zugängliche Aktivität, von der viele Menschen profitieren könnten, schreiben die Autoren.