27.09.2016
Ältere Menschen mit sogenannten dritten Zähnen müssen besonders auf ihre Zahnpflege achten. Schlecht gereinigte Prothesen können schnell zum Problem werden, denn mangelnde Mundhygiene kann auch die Ursache für schwerwiegende Erkrankungen wie Lungenentzündungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein. „Bei Prothesen fehlt manchmal das Bewusstsein, dass sie genauso akribisch gepflegt werden müssen wie die eigenen, echten Zähne. Auch auf der Prothese lagern sich Beläge und Bakterien ab, die regelmäßig entfernt werden müssen“, sagt Christoph Gulde, Vizepräsident des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg. Wenn ältere Menschen beispielsweise dazu nicht mehr in der Lage sind, weil ihnen wegen einer Parkinsonerkrankung die Hände zu stark zittern oder weil sie wegen fortschreitender Demenz das Zähneputzen einfach vergessen, können Angehörige hier unterstützend helfen. Spezielle Zahnbürsten, die Vorder- und Rückseite der Zähne oder Prothesen gleichzeitig reinigen, sind möglicherweise für diese Fälle hilfreich. Wichtig sei auch, dass die Zahnzwischenräume nicht vergessen werden, erläutert Gulde weiter: „Mit kleinen Interdentalbürstchen oder mit Zahnseide werden auch dort Beläge entfernt. Spezielle Reinigungsbäder für Zahnprothesen können von Zeit zu Zeit zum Einsatz kommen.“
Wichtig ist, zu wissen, dass auch manche Medikamente dazu führen können, dass die Zahnpflege gerade im Alter intensiviert werden muss. Gulde: „Wer kortisonhaltige Arzneimittel wie Asthmasprays einnimmt, muss nach jeder Anwendung gründlich den Mund und auch die Prothese spülen. Auch bei Arzneimitteln, die als Nebenwirkung vermehrt zu Mundtrockenheit führen können, sollte gegengesteuert werden. Der Speichelfluss ist der natürliche Reinigungsmechanismus im Mund. Wenn er abnimmt, muss mit vermehrter Trinkmenge oder auch mit dem Lutschen von zuckerfreien Bonbons mit Anis oder Salbei gegengesteuert werden.“
LAV Baden-Württemberg