30.11.2015
Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich. Darauf weist der Bundesverband für Tiergesundheit e.V. hin. Sicher trägt ein verändertes Fressverhalten dazu bei. Das Futter der Haustiere unterscheidet sich sehr von dem ihrer Vorfahren in freier Wildbahn. Die natürliche Zahnreinigung kommt dabei scheinbar zu kurz. Hund und Katze werden in menschlicher Obhut zudem wesentlich älter als ihre „wilden Verwandten“. In dieser Hinsicht sind unsere vierbeinigen Freunde den Menschen sehr ähnlich. Somit wächst die Bedeutung der Zahnpflege. Denn kranke oder beschädigte Zähne sind nicht nur ein Schönheitsfehler, sondern sie können unangenehme chronische Schmerzen verursachen und die Organe in Mitleidenschaft ziehen.
Die häufigste Zahnerkrankung bei Hunden ist die Parodontitis. Das Zahnfleisch entzündet sich, es geht mehr und mehr zurück, der Zahn wird locker und fällt schließlich aus. Mit sechs Jahren leiden vier von fünf Hunden unter dieser Erkrankung.
Ob ein Tier Zahnschmerzen hat, lässt sich nicht immer so leicht erkennen. Die meisten Hunde und Katzen leiden still, eindeutige Schmerzäußerungen sind vielfach nicht vorhanden oder treten erst in einem weit fortgeschrittenen Stadium auf. Erste Hinweise liefern unangenehmer Maulgeruch, starkes Speicheln oder auffällige Kaubewegungen. Aber auch Bewegungsunlust, vermehrtes Schlafen und unterschiedlichste Verhaltensänderungen können die Folge von Schmerzen sein. Katzen vernachlässigen häufig ihre Fellpflege und meiden körperliche Kontakte.
Bleiben die kranken Zähne unentdeckt, kann dies gravierende Folgen haben. Im Maul vermehren sich massenhaft Keime. Es droht die Verschleppung von Bakterien über das Blutsystem in den Körper. Herz, Leber, Nieren und Gelenke sind dann gefährdet. Bei schweren bakteriellen Entzündungen hilft oft nur eine antibiotische Behandlung. Im Rahmen der Gesundheitsvorsorge, z. B. bei einer Impfung oder einem allgemeinen jährlichen Check-up, sollten deshalb immer auch die Zähne kontrolliert werden.
Zahnpflege mit tiergeeigneten Zahnbürsten und Zahnpasten sind also förderlich für das Wohlergehen von Hund und Katze und hält sie länger gesund. Auch lässt sich der natürliche Kautrieb für die tägliche Zahnpflege vor allem beim Hund ausnutzen. Spezielle Kaustreifen oder Kauröllchen helfen, bakterielle Zahnbeläge auf mechanischem Wege zu reduzieren.
Bei Verdacht auf Zahnschmerzen sollte man nicht lange warten, sondern sofort den Tierarzt aufsuchen. Der kann gegen akute und chronische Schmerzen ein Schmerzmittel verschreiben und entscheidet, ob weitere Maßnahmen getroffen werden müssen. Eingriffe am Zahnapparat sind meist nur unter Vollnarkose möglich. Auch bei operativen Eingriffen hilft eine begleitende medikamentöse Schmerztherapie. Behandelte Tiere erholen sich wesentlich schneller, wenn ihnen unnötige Schmerzen erspart bleiben. Am besten ersparen Hunde- und Katzenhalter ihren Lieblingen mit regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen unangenehmes Zahnweh.
PEF