27.07.2012
Keine schöne Vorstellung: Nachdem man am Abend noch ein leckeres Steak verputzt hat und satt und zufrieden ins Bett gegangen ist, reißt es einen nach ein paar Stunden aus dem Schlaf. Eine schwere allergische Reaktion mit Atemnot hat einen ereilt, das ganze Gesicht geschwollen und voller Pusteln. Realität für Menschen, die an einer Fleischallergie erkrankt sind. Ärzten war bisher schleierhaft, wie es durch den Fleischkonsum zu solch heftigen Reaktionen kommen konnte.
Forscher der Virginia Commonwealth University, USA, haben das Geheimnis gelüftet. Fleischallergiker reagieren auf ein bestimmtes Zuckermolekül, das in rotem Fleisch vorkommt. Die Wissenschaftler fragten sich allerdings, warum die Betroffenen überhaupt auf diesen Bestandteil reagieren. Die Antwort: Ihre Körper hatten gegen dieses Zuckermolekül in der Vergangenheit bereits Antikörper entwickelt. Aber auch hier fragten sich die Forscher: Warum? Der Mensch ist schließlich an den Konsum von Fleisch gewöhnt. Die Wissenschaftler haben nun herausgefunden, dass ein vorausgegangener Zeckenstich der Auslöser sein kann. Über den Zeckenspeichel könnte der Allergieauslöser − das Zuckermolekül, das auch im Fleisch enthalten ist − ins Blut gelangt sein und die körpereigene Abwehr aktiviert haben.
Die Forscher empfehlen daher denen, die sich tatsächlich eine Fleischallergie eingefangen haben, besser auf Schwein, Rind, Lamm und Wild zu verzichten. Tröstlich für die Deutschen: die Zecken, auf deren Konto die Allergie geht, kommen in unseren Breiten gar nicht vor.
FW/FH