15.07.2013
Wer zu viel Zucker verzehrt, riskiert eine Herzschwäche. Das ist das Ergebnis einer Studie, die texanische Herz-Forscher jetzt im Journal of the American Heart Association veröffentlicht haben.
Am Pranger steht dabei den Wissenschaftlern zufolge ein natürliches Stoffwechselprodukt des Traubenzuckers mit dem Namen Glucose-6-phosphat (G6P). Offenbar stressen größere Mengen dieses Stoffes das Herz derart, dass dieses daraufhin seine Muskeln umbaut. Mit fatalen Folgen: Das Herz büßt an Pumpkraft ein und entwickelt eine Schwäche. Zu große Ansammlungen des G6P können entstehen, wenn man zu viel Zucker oder Stärke-haltige Nahrungsmittel isst, so die Forscher von der University of Texas in Houston. Wie viel Zucker dabei zu viel ist, können sie bisher jedoch noch nicht sagen.
Das Wissenschaftler-Team unter Leitung des Kardiologen Dr. Heinrich Taegtmeyer hatte die negative Wirkung des Zucker-Moleküls auf zwei Wegen entdeckt. Zum einen durch Tierversuche. Zum anderen durch Experimente mit Gewebe, das Patienten entnommen worden war, als sie ein Implantat zur Unterstützung der Pumpfunktion ins Herz eingesetzt bekommen hatten.
Die gute Nachricht der Studie: Die Forscher haben bereits Medikamente gegen das G6P, die laut Taegtmeyer "das Potenzial zur Behandlung haben und den Weg für zukünftige Studien mit Menschen ebnen". Bei den untersuchten Arzneistoffen handelt es sich um etablierte Medikamente, die derzeit bei anderen Krankheiten zum Einsatz kommen. Die Stoffe Rapamycin, das die Funktionen des Immunsystems unterdrückt, und das Diabetes-Mittel Metformin unterbrachen in den Tierversuchen den Signalweg des schädlichen Stoffwechselprodukts G6P und verbesserten die Herzkraft.
FH