08.10.2020
Ein spezieller Zucker, der beispielsweise in Muttermilch vorkommt, förderte bei Mäusen die Reparatur von Myelin, das bei Menschen mit Multipler Sklerose (MS) beschädigt ist. Patienten, die an dieser Krankheit leiden, haben zudem geringere Spiegel dieses Zuckers in ihrem Blut als gesunde Personen. Das berichten Forscher der Universität Kalifornien.
Die Forscher fanden heraus, dass der Zucker namens N-Acetylglucosamin besondere Zellen aktiviert, die den Aufbau und die Reparatur von Myelin fördern. Bei Multipler Sklerose führen entzündliche Prozesse zur Zerstörung der Myelinschicht, was eine Nervenschädigung nach sich zieht.
Weiter fand sich bei Patienten mit Multipler Sklerose ein Zusammenhang zwischen niedrigen Konzentrationen von N-Acetylglucosamin im Serum und Veränderungen der weißen Substanz im Gehirn. Dies lässt vermuten, dass ein Mangel an dem Zucker den Schweregrad der Erkrankung beeinflusst. Studienleiter Prof. Dr. Michael Demetriou folgerte aus den Ergebnissen: „Unsere Daten lassen vermuten, dass N-Acetylglucosamin eine einfache Therapie zur Förderung der Myelinreparatur bei Patienten mit Multipler Sklerose ist.“ Um dies zu beweisen, müssen allerdings noch klinische Studien mit Menschen durchgeführt werden.
Prof. Dr. Michael Sy, der ebenfalls an der Studie mitwirkte, erläuterte: „Da N-Acetylglucosamin ein Hauptbestandteil der menschlichen Muttermilch, aber nicht von Babymilch ist, könnte dies einige der Vorteile im Hinblick auf geistige Funktionen und Myelinisierung erklären, die bei gestillten Kindern beobachtet werden.“
ZOU