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29.04.2022
Der Subtyp BA.4 wurde erstmals in Südafrika nachgewiesen, berichtet die britische Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency. Laut Angaben der öffentlichen Datenbank Gisaid seien demnach Infektionen mit dem Subtypen BA.4 bis Ende März in Südafrika, Dänemark, Botswana, England und Schottland festgestellt worden. Alle Nachweise von BA.5 stammten aus Südafrika. In Deutschland wurde die Omikron-Linie BA.5 bisher nur vereinzelt und BA.4 noch gar nicht nachgewiesen
In Südafrika werden die Corona-Varianten am „Centre for Epidemic Response and Innovation“ (CERI) der Universität Stellenbosch überwacht. Professor Dr. Tulio De Oliveira, der erstmals Omikron beschrieb, entdeckte dort nun auch die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5. In einem News-Beitrag auf der CERI-Homepage beruhigt der Wissenschaftler, man müsse wegen BA.4 und BA.5 nicht in Panik geraten. Obwohl sich die Subvarianten in den letzten Monaten in Südafrika rasch verbreitet hätten, seien die Raten der Covid-19-Fälle und -Krankenhausaufenthalte in dem Land noch stabil. Im Moment, so De Oliveira, „ist es einfach an der Zeit, sorgfältig und gewissenhaft, aber ruhig zu arbeiten“.
Steht Südafrika vor einer fünften Welle?
Und dennoch: Auf Twitter warnte gestern das CERI, dass Südafrika derzeit von einer neuen Coronainfektions-Welle heimgesucht werde. „Die fünfte Welle ist da. Passt auf euch auf“, heiß es in dem Thread. Dr. Ridhwaan Suliman, Wissenschaftler am Council for Scientific and Industrial Research (CSIR) informiert auf Twitter, dass mit einem Verhältnis von 6,3 neuen Fällen pro 100.000 Einwohner und einer Positivitätsrate von über 10 Prozent (16,9 Prozent) Schwellenwerte erreicht seien, die auf einen weiteren Anstieg hindeuteten: „Starker Anstieg der Infektionsraten, steigende Zahlen von Krankenhausaufenthalten, gemeldete Todesfälle bleiben gering“.
So ist die Lage in Deutschland
Auch der Berliner Coronavirus-Forscher Professor Dr. Christian Drosten meldete sich auf Twitter zu den neuen Omikron-Varianten zu Wort. Er betont, dass die Varianten BA.4. und BA.5 nicht direkt von den momentan stark kursierenden Varianten BA.1, BA.2 oder BA.3 abstammen. Alle fünf Subvarianten haben jedoch einen gemeinsamen Omikron-Vorläufer.
Laut dem wöchentlichen Lagebericht des Robert Koch-Instituts vom 21. April 2022 konnte in Deutschland bis zum 18. April in insgesamt 25 Proben BA.5 nachgewiesen werden, davon sechs in der Stichprobe der 14. Kalenderwoche. Damit liegt der Anteil von BA.5 an allen Nachweisen bei 0,2 Prozent. Dagegen wurde BA.4 innerhalb des Berichtszeitraums nicht entdeckt.