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Wie gefährlich ist das Coronavirus bei Diabetes?

02.03.2020

Weltweit steigt die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2. Auch in Deutschland breitet sich die Krankheit aus. Bislang verlaufen die meisten Erkrankungen mild. Menschen mit chronischen Erkrankungen haben jedoch ein höheres Risiko für schwerere Verläufe, dazu zählen auch Patienten mit Diabetes.

Das neue Coronavirus breitet sich auch in Deutschland aus.
Eine stabile Blutzuckereinstellung minimiert das Risiko für Infektionen.
© PIKSEL/iStockphoto

Wie Grippeviren kann eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 zu Symptomen wie Husten, Schnupfen, Halskratzen und Fieber führen, in einigen Fällen auch zu Durchfall. „Da die Viruserkrankung in den meisten Fällen mild verläuft, sehen wir bislang auch für Menschen mit Diabetes nicht mehr Gefahr, als bei einem herkömmlichen Grippevirus“, erklärt Professor Dr. med. Monika Kellerer, Präsidentin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Empfehlenswert sei es aber in jedem Fall, auf eine stabile Blutzuckereinstellung zu achten. Dadurch werde das Infektionsrisiko minimiert: „Auch im Falle einer Infektion mit dem bislang noch wenig erforschten Coronavirus SARS-CoV-2 gehen wir – analog zur Influenza – davon aus, dass man mit einem ausgeglichenen Stoffwechsel das Risiko für Komplikationen reduzieren kann“, sagt DDG-Sprecher Professor Dr. med. Baptist Gallwitz.

Bei Begleiterkrankungen aufpassen

Zudem gilt generell, auf Hygiene-Maßnahmen zu achten, etwa die Husten-Nies-Etikette, gründliches Händewaschen und die Hände möglichst vom Gesicht fern zu halten. Patienten mit diabetischen Begleit- und Folgeerkrankungen an Organen wie Herz, Nieren oder Leber rät Kellerer, hohe Ansteckungsgefahren – beispielsweise große Menschenansammlungen – verstärkt meiden. Das gilt vor allem für Menschen nach einer Organtransplantation mit immunsuppressiver Therapie.

Lieferengpässe sind nicht zu erwarten

Vor Lieferengpässen von Diabetesmedikamenten brauchen sich Patienten nicht fürchten. „Diabetesmedikamente wie Insulin werden vorwiegend in Deutschland, USA, Dänemark, Frankreich, Großbritannien – nicht jedoch China – hergestellt“, berichtet Kellerer. Von einer Medikamentenknappheit für Diabetespatienten ist auch künftig nicht auszugehen. Daher sei es nicht nötig, größere Vorräte an Medikamenten und Diabetesutensilien vorzuhalten.

NK

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