10.06.2013
Heilpflanzen aus Afrika enthalten chemische Substanzen, die das Wachstum von Krebszellen stoppen können. Dies haben Wissenschaftler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) entdeckt. Um den therapeutischen Nutzen abzuschätzen, sollen die Pflanzeninhaltsstoffe nun weiter untersucht werden.
"Die identifizierten Wirkstoffe aus afrikanischen Heilpflanzen sind in der Lage, Krebszellen, die gegen mehrere Medikamente resistent sind, abzutöten", sagte Professor Dr. Thomas Efferth vom Institut für Pharmazie und Biochemie der JGU. Dies sei eine gute Grundlage, um neue Verfahren für die Therapie von Tumoren zu entwickeln, die mit herkömmlicher Chemotherapie nicht mehr bekämpft werden könnten. Die Vielmedikamenten-Resistenz ist eines der gefürchtetsten Probleme in der Krebstherapie, weil in solchen Fällen die meisten der etablierten Krebsmedikamente versagen und die Heilungschancen dramatisch sinken.
"Wir haben bereits eine ganze Reihe von Benzophenonen und andere Phytochemikalien gefunden, die die Resistenzmechanismen umgehen können", so Efferth. Seit vier Jahren erforscht er zusammen mit dem Biochemiker Dr. Victor Kuete von der University of Dschang in Kamerun die Wirkstoffe afrikanischer Pflanzen. Kuete hat im Rahmen der Kooperation mit Mainz seit dem Jahr 2009 über 100 Gewürze und Pflanzen aus seinem Heimatland wie die Riesenkugeldistel, den Kap-Pfeffer, das Silberhaargras und den Mohrenpfeffer auf ihre Wirkung gegen Krebszellen untersucht.
RF