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01.06.2021
Die derzeit kursierenden SARS-CoV-2-Varianten haben komplizierte Namen, die alles andere als leicht zu merken und eigentlich auch nur für Experten wirklich einleuchtend sind. Daher hat sich die Verwendung der Herkunftsorte durchgesetzt. Die Rede ist von der „britischen Variante“, der „brasilianischen Variante“ oder der „indischen Variante“. Diese Bezeichnungen stigmatisieren jedoch ganze Nationen; so häufen sich seit dem Auftauchen der „indischen Variante“ Berichte über Anfeindungen, denen Menschen aus Indien in anderen Ländern ausgesetzt sind.
Um Abhilfe zu schaffen, schlägt eine Expertengruppe im Auftrag der WHO jetzt neue, neutrale Namen für die Varianten vor - nach den Buchstaben des griechischen Alphabets. Den Anfang – Alpha – macht die britische B.1.1.7, die zuerst am 18. Dezember 2020 beschrieben wurde. Folgende Namen sind bislang vergeben:
- Alpha: B.1.1.7
- Beta: B.1.351
- Gamma: P.1
- Delta: B.1.617.2
- Epsilon: B.1.427/B.1.429
- Zeta: P.2
- Eta: B.1.525
- Theta: P.3
- Iota: B.1.526
- Kappa: B.1.617.1
Mit der neuen Nomenklatur verbinde sich auch die Hoffnung, dass Länder bereitwilliger über die Entdeckung neuer Varianten berichten könnten, wenn sie wüssten, dass die Bezeichnung der neuen Linie dann Rho oder Sigma laute und nicht mit ihrem Namen in Verbindung gebracht würde, sagte Maria van Kerkhove, die bei der WHO für die Neubenennung verantwortlich ist, dem Nachrichtenportal »STAT«. Wenn die 24 Buchstaben des griechischen Alphabets ausgeschöpft seien, werde eine neue Serie zur Benennung bekannt gegeben.
Ihre wissenschaftlichen Namen sollen die Varianten weiter behalten. Es ist also nicht falsch, auch künftig noch von B.1.1.7 zu sprechen. Die Berichterstattung wird es aber zweifelsohne vereinfachen, dass man sie ab sofort auch „Alpha“ nennen kann.