25.04.2018
Forscher aus Taiwan haben einen Zusammenhang zwischen allergischem Asthma sowie Heuschnupfen und dem Auftreten psychischer Erkrankungen gefunden. Aufgrund ihrer Studie raten sie Ärzten, bei Allergikern einen genaueren Blick auf die Gefühlslage ihrer Patienten zu werfen.
Fast elf Prozent der Studienteilnehmer, die unter einer Allergie litten, entwickelte innerhalb von 15 Jahren eine psychische Erkrankung. Bei Teilnehmern ohne Allergie betrug der Anteil lediglich 6,7 Prozent. Dies berichten Forscher um Dr. Nian-Sheng Tzeng vom Tri-Service General Hospital in Taiwan im Fachblatt Frontiers of Psychiatriy. Das höhere Risiko zeigte sich vor allem bei Patienten mit allergischem Asthma und Schnupfen, nicht aber bei Neurodermitis-Patienten.
Schon frühere Studien hatten Allergien mit dem Auftreten ganz bestimmter psychischer und emotionaler Störungen in Verbindung gebracht. In der aktuellen Studie hatten die Forscher psychische Erkrankungen nun allgemein betrachtet. Dafür werteten sie die Daten von über 46.000 Personen mit sowie knapp 140.000 ohne allergischen Krankheiten über einen 15-Jahres-Zeitraum aus.
Warum zwischen beidem eine Verbindung bestehen könnte, erklären sich die Forscher damit, dass in beiden Fällen Entzündungen eine Rolle spielen. So hätten neuere Forschungsarbeiten darauf hingedeutet, dass ein Zusammenhang zwischen Entzündungsreaktionen und psychischen Krankheiten wie Depressionen oder Angststörungen existiere. Da Entzündungen auch bei Allergien eine Rolle spielen, sei es denkbar, dass dies bei eben diesen Patienten zur Entstehung psychischer Probleme beitragen könne.
HH