27.03.2015
Wenn einen im Frühling ein Schnupfen plagt, ist nicht immer klar, ob eine Allergie oder eine Erkältung dahinter steckt. Zwar behandelt man sowohl Heuschnupfen als auch Erkältungsschnupfen mit Nasenspray, allerdings mit unterschiedlichen Wirkstoffen. Apotheker helfen bei der Auswahl des geeigneten Präparats.
Heuschnupfen ist eine allergische Reaktion auf Pollen. Typisch ist ein Fließschnupfen mit einem fast wasserklaren, dünnflüssigen Sekret. Für die Selbstmedikation gibt es verschiedene antiallergisch wirkende Medikamente. Antihistaminika, z.B. Azelastin oder Levocabastin, lindern die Heuschnupfen-Symptome und wirken relativ schnell. Daneben bieten sich Nasensprays mit Kortison-Abkömmlingen wie Beclometason an. Sie wirken abschwellend und entzündungshemmend. In niedriger Dosierung gibt es diese Sprays ebenfalls rezeptfrei in der Apotheke. Eine Alternative sind Präparate, die dem Schnupfen vorbeugen, indem sie die Freisetzung allergisch wirkender Substanzen im Körper verhindern. Bei ihnen ist es wichtig, sie mindestens 14 Tage vor der Pollensaison anzuwenden, damit sie rechtzeitig ihre volle Wirkung entfalten. Zu diesen Wirkstoffen gehört Cromoglicinsäure.
Erkältungsschnupfen entsteht durch eine Infektion mit Viren. Die Nase ist verstopft, das Sekret häufig dickflüssig und teilweise gefärbt. Hier kommen Nasensprays mit Wirkstoffen zum Einsatz, die die Nasenschleimhaut abschwellen lassen. Dazu zählen Xylometazolin und Oxymetazolin. Sie halten die Nase offen und vermeiden einen Sekretstau. Abschwellende Nasensprays gegen eine verstopfte Nase wendet man am besten nicht länger als eine Woche an. Denn langfristig trocknen sie die Nasenschleimhäute aus und können zur Gewöhnung führen. Zur Befeuchtung der Nasenschleimhäute können Meerwasser- und Salzsprays benutzt werden.
Gabriele Overwiening von der Bundesapothekerkammer (BAK) empfiehlt Patienten, die ein Nasenspray brauchen, sich bei der Auswahl in der Apotheke beraten zu lassen. „Häufig fragen uns Patienten nach Präparaten, die sie aus der Werbung kennen, die aber gegen die individuellen Beschwerden nicht optimal sind. Wer in der Selbstmedikation Arzneimittel braucht, kann auf die unabhängige Beratung des Apothekers vertrauen.“
FH/BAK