23.02.2015
Besteht bei einem Kleinkind die Gefahr einer Erdnussallergie, raten Experten derzeit, den Allergieauslöser strikt zu meiden. Das könnte sich vielleicht bald ändern. Einer aktuellen britischen Studie zufolge könnte gerade der frühe Kontakt mit Erdnüssen einen schützenden Effekt haben.
Hatten Kinder im Alter zwischen vier und elf Monaten, bei denen ein erhöhtes Risiko für eine Erdnussallergie vermutet wurde, bis zu ihrem fünften Lebensjahr häufig Nahrungsmittel mit Erdnüssen verzehrt, zeigte sich bei vielen ein Art Schutzeffekt. Nur etwa drei Prozent entwickelten eine Erdnussallergie im Vergleich zu rund 17 Prozent der Kinder einer Vergleichsgruppe, die keinen Kontakt zu Erdnüssen gehabt hatten. Das Auftreten einer Erdnussallergie liege damit um mehr als 80 Prozent niedriger, berichten Wissenschaftler um Professor Gideon Lack vom King’s College London in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine.
Ihre Studie stelle die Empfehlung, im ersten Lebensjahr bewusst auf erdnusshaltige Lebensmittel zu verzichten, infrage, so die Forscher. In einem nächsten Schritt wollen die Wissenschaftler untersuchen, ob der Schutzeffekt auch dann noch erhalten bleibt, wenn Kinder mit frühem Erdnuss-Kontakt nach dem fünften Lebensjahr ein Jahr lang keine Erdnüsse mehr essen. So vielversprechend die Ergebnisse sind, experimentieren Eltern jedoch besser nicht im Alleingang. „Eltern von Babys und Kleinkindern mit Hautausschlag oder einer Hühnerei-Allergie sollten einen Allergologen, Kinderarzt oder Allgemeinarzt konsultieren, bevor sie ihrem Nachwuchs erdnusshaltige Nahrungsmittel vorsetzten“, rät Lack.
HH