28.09.2011
Bewegung lindert die Schmerzen bei übergewichtigen Arthrosepatienten, selbst wenn sie nicht abnehmen. Das legt eine Tierstudie nahe, die Experten der Duke University in Durham, USA, durchgeführt haben. Bisher war man davon ausgegangen, dass der Löwenanteil der Schmerzen bei Arthrose auf das Konto des Übergewichts geht.
Arthrose tritt besonders häufig im Zusammenhang mit Übergewicht und Bewegungsmangel auf. Nach der bisherigen Überzeugung sind vor allem die zusätzlichen Pfunde für die krankhaften Veränderungen an den Gelenken und damit auch die Schmerzen verantwortlich. Durch die stärkere Belastung entstünden Entzündungen im Gelenk, so die bisherige Theorie. Die Forscher der Duke University wollten nun im Tierversuch herausfinden, ob man Arthrose durch eine energiereiche Diät auslösen und durch regelmäßige Bewegung verhindern kann.
Dazu fütterten sie eine Gruppe von Mäusen mit einer fettreichen Diät, die andere Gruppe bekam normales Futter. Die mit Fett gefütterten Tiere nahmen rapide an Gewicht zu. Auch ihre Blutwerte verschlechterten sich: sie hatten einen gestörten Blutzuckerhaushalt und so genannte Entzündungsparameter, die eine Arthrose fördern können. Wäre hauptsächlich das zusätzliche Körpergewicht für die Entstehung der Arthrose verantwortlich, hätten sich die Blutwerte während des Trainings noch weiter verschlechtern müssen, so die Forscher. Das Gegenteil war der Fall: Erstaunlicherweise besserten sich die Blutwerte, sobald die Mäuse regelmäßig im Laufrad aktiv waren – obwohl sie kein Gramm Gewicht verloren.
Für die Forscher ist klar, dass körperliche Aktivität auch ohne Gewichtsverlust für die Gelenke von Vorteil sei. Natürlich sei es besser, zusätzlich ein paar Pfunde abzunehmen, aber die Versuche an den Mäusen verdeutlichen, dass schon der Sport allein die Symptome der Arthrose lindern könne. Natürlich wäre es schwer, sich mit Schmerzen in den Gelenken zum Sport zu motivieren. Wegen des Übergewichts aber keinen Sport zu treiben, um die Gelenke zu schonen, sei aber der falsche Weg.
KK