Dr. Karen Zoufal
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24.02.2021
Die Auswertung von Daten aus 57 Studien mit insgesamt 587.280 Menschen aus Asien, Europa und Amerika zeigt, dass etwas mehr als sieben Prozent der positiv auf Covid-19 getesteten Personen auch Asthma hatten. In der Allgemeinbevölkerung waren es etwa acht Prozent, was zeigt, dass Asthmatiker nicht häufiger erkranken als andere Menschen. Im Gegenteil: Bei Menschen mit Asthma war das Risiko, an Covid-19 zu erkranken, um 14 Prozent geringer, und auch die Wahrscheinlichkeit, ins Krankenhaus eingeliefert zu werden, war geringer. Bei der Sterberate zeigte sich kein Unterschied, wie die Forscher in der Fachzeitschrift „Journal of Asthma“ berichten.
Schützen Asthmasprays vor einer Infektion?
Professorin Christine Jenkins liefert eine mögliche Erklärung, warum Menschen mit Asthma seltener erkranken: „Chemische Rezeptoren in der Lunge, an die das Virus bindet, sind bei Menschen mit einer bestimmten Art von Asthma weniger aktiv. Einige Studien legen nahe, dass inhalative Kortikosteroide, die üblicherweise zur Behandlung von Asthma eingesetzt werden, ihre Aktivität noch weiter reduzieren können.“
Sie weist darauf hin, dass Menschen mit Asthma Infektionen auch möglicherweise besser vorgebeugt hätten, da man lange Zeit angenommen hatte, dass Asthmatiker stärker gefährdet sind. Erfahrungen mit dem Middle East Respiratory Syndrome (MERS), das durch ein ähnliches Virus ausgelöst wird, hatten nämlich gezeigt, dass Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma einem höheren Risiko ausgesetzt waren.
Quelle: 10.1080/02770903.2021.1888116