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05.12.2020
Die Bundesregierung hat geplant, Menschen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf FFP2-Masken gegen eine geringe Eigenbeteiligung zur Verfügung zu stellen, eine pro Winter-Kalenderwoche. Um abzuschätzen, wie viele Masken benötigt werden, wurde der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) beauftragt, den Bedarf einzuschätzen. Dazu wertete der G-BA sechs Metaanalysen aus und ergänzte diese durch Auskünfte einschlägiger Institutionen wie dem Robert-Koch-Institut, der Weltgesundheitsorganisation und weiteren. Zusammengerechnet seien es rund 27,35 Millionen Personen in Deutschland, die stark oder mäßig gefährdet sind.
Personen über 60 sind stark gefährdet
Am stärksten gefährdet sind demnach Menschen ab 60 Jahren und immunsupprimierte Patienten nach einer Organtransplantation. Bei ihnen ist sowohl das Risiko für einen tödlichen Verlauf und eine Krankenhauseinweisung mindestens um den Faktor 5 erhöht. Stark gefährdet sind außerdem Menschen mit zerebrovaskulärer Erkrankung beziehungsweise Demenz, schwere Niereninsuffizienz und Fettleibigkeit (BMI ab 30). Zudem stellte der GB-A fest, dass Männer allgemein stärker gefährdet sind als Frauen, wobei hier auch Angaben über einen lediglich mäßigen Risikoanstieg (relatives Risiko 1- bis 2-fach erhöht) zu finden waren.
Weitere Faktoren mit mäßigem Risiko sind laut G-BAHerzinsuffizienz, Typ-2-Diabetes, Krebs, Niereninsuffizienz unabhängig vom Schweregrad, Immunschwäche beziehungsweise Autoimmunerkrankung, chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD), chronische Lebererkrankung und Rauchen. Schwangere Frauen, bei denen aufgrund ihres Alters oder anderer Faktoren eine Risikoschwangerschaft besteht, haben zwar laut der Stellungnahme kein erhöhtes Risiko für einen tödlichen Verlauf, aber ein deutlich erhöhtes Risiko für Intensiv- und Beatmungspflicht. Bei Asthmatikern, Obdachlosen und Hypertonikern ist lediglich das Risiko für Krankenhauseinweisung aufgrund von Covid-19 erhöht – bei Asthmatikern und Obdachlosen deutlich, bei Hypertonikern mäßig.