PZ/NK
|
18.02.2021
PIMS tritt meistens etwa zwei bis vier Wochen nach der Corona-Infektion auf und kann tödlich verlaufen, wenn es nicht frühzeitig erkannt und behandelt wird. Es kommt dabei zu einer Überreaktion des Immunsystems, bei der heftige Entzündungsreaktionen im ganzen Körper stattfinden. In Großbritannien ist die Häufigkeit im Vergleich zur ersten Welle der Pandemie erheblich gestiegen, wie die britische Tageszeitung „The Guardian“ kürzlich berichtete. Aktuell würden etwa einhundert Kinder wöchentlich aufgrund von PIMS in britische Krankenhäuser eingeliefert. Im April letzten Jahren seien es noch etwa 30 Kinder pro Woche gewesen. Diese starke Zunahme sei vermutlich auf die höheren Fallzahlen zurückzuführen.
PIMS: Was sind die Symptome?
- hohes Fieber
- akuter Hautausschlag
- beidseitige Bindehautentzündung
- geschwollene Lymphknoten
- Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen
- Herzprobleme
- starker Abfall des Blutdrucks
Besonders auffällig: Etwa 75 Prozent der in Großbritannien stark betroffenen Kinder seien dunkelhäutig, asiatischer Herkunft oder einer ethnischen Minderheit zugehörig gewesen. Die US-Gesundheitsbehörde CDC berichtet, dass in den USA bei etwa 70 Prozent der gemeldeten Fälle Kinder von hispano-/lateinamerikanischer Herkunft oder dunkelhäutige, nicht-hispano-amerikanische Kinder betroffen waren. Warum manche Bevölkerungsgruppen eher erkranken als andere, ist bisher noch nicht abschließend geklärt.
Lage in Deutschland
In Deutschland wurden bisher 168 PIMS-Fälle gemeldet, berichtet die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), die das Auftreten von PIMS hierzulande überwacht. Die Zahlen beziehen sich auf den Zeitraum vom 27. Mai 2020 bis zum 14.Februar 2021. 60 Prozent der Kinder mussten laut DGPI auf der Intensivstation behandelt werden. Folgeschäden, zum Beispiel im Bereich Herz und Kreislauf, wurden bei sechs Prozent der Fälle bei Entlassung beobachtet. Berichte über tödliche Verläufe gibt es in Deutschland bislang nicht.