22.05.2013
Manchmal hilft bei einer Diagnose nur ein Blick ins Innere – zum Beispiel durch eine Computertomographie (CT). Ob die damit verbundene leichte Strahlenbelastung allerdings Langzeitfolgen für die Gesundheit hat, ist eine Frage, über die sich Experten schon länger streiten. Eine neue Studie deutet nun darauf hin, dass CT-Untersuchungen, vor allem wenn sie im Kindesalter stattfanden, das Risiko erhöhen, später im Leben an Krebs zu erkranken.
Ein australisches Wissenschaftsteam hatte hierfür Daten von 680.000 Personen analysiert, bei denen im Kinder- und Jugendalter eine CT-Untersuchung durchgeführt worden war. Diese hatten sie mit den Krankengeschichten von fast elf Millionen Australiern verglichen, die nie eine solche Untersuchung gehabt hatten. Sie fanden heraus, dass das Risiko für eine Krebs-Neuerkrankung für Personen, die in ihrer Jugend mindestens einmal einer leichten Strahlendosis durch eine CT ausgesetzt gewesen waren, um 24 Prozent höher lag als bei nichtbestrahlten Menschen. Jede zusätzliche CT-Untersuchung ließ das Krebsrisiko noch einmal leicht ansteigen. Diese Zusammenhänge fanden die Forscher sowohl für Krebserkrankungen von speziellen Organen, zum Beispiel dem Gehirn, als auch für Leukämie und einigen Arten von Lymphdrüsenkrebs.
Der Anstieg bei den Krebserkrankungen gehe in erster Linie auf die Bestrahlung zurück, schreiben die Forscher im Fachmagazin BMJ. Zwar seien die Strahlendosen, mit denen heutige Geräte CT-Bilder erstellen, niedriger als noch in den Jahren von 1985 bis 2005. Trotzdem sei eine gewisse Zunahme des Krebsrisikos auch bei neuester Technik noch wahrscheinlich. Die Forscher raten daher, Untersuchungen mit Hilfe der bildgebenden Röhre nur dann einzusetzen, wenn es wirklich notwendig ist, und für die Erstellung der diagnostischen Bilder die geringstmögliche Strahlendosis zu verwenden.
HH