09.10.2012
Leidet eine Mutter nach der Geburt unter Depressionen, kann sich dadurch die Sprachentwicklung des Neugeborenen verlangsamen. Genauer: die Phase, in der sich das Baby an die Muttersprache gewöhnt. Eine Therapie mit Antidepressiva sei in der Lage, dem entgegenzuwirken, berichten US-Forscher.
Die Studie deute darauf hin, dass sich die Gemütslage der Mutter auf die elementare Phase der Spracherkennung auswirken kann, berichten die Forscher im Fachblatt Proceedings oft the National Academy of Science. In dieser Phase stellen sich Babys durch Hören und Sehen auf ihre Muttersprache ein. Sie endet typischerweise zwischen dem achten und neunten Lebensmonat, könne beschleunigt oder verzögert werden, zum Teil sogar um mehrere Monate. Ob dies dauerhafte Konsequenzen auf den späteren Spracherwerb habe oder ob alternative Entwicklungswege existieren, müsse jedoch noch untersucht werden, so die Forscher. Nahmen die depressiven Mütter stimmungsaufhellende Medikamente ein, normalisierte das die Sprachentwicklung der Kinder in dieser Studie.
Vorangegangene Untersuchungen hatten gezeigt, dass sich Babys während ihrer ersten Lebensmonate schnell auf die Muttersprache einstellen. Sie nehmen die Sprachgeräusche ihrer Umgebung wahr und erkennen gleichzeitig die dazu passenden Bewegungen im Gesicht ihres Gegenüber, die das Sprechen begleiten. Nach dieser grundlegenden Periode der Spracherkennung, konzentrieren sich die Anstrengungen des Babys darauf, die Muttersprache zu erlernen, wobei andere Sprachen ignoriert werden.
hh