18.09.2015
Eine eiweißreiche Ernährung wirkt sich positiv auf die Blutzuckerwerte von Diabetikern aus. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Proteine tierischer oder pflanzlicher Herkunft sind, wie deutsche Forscher auf einer Tagung der European Association for the Study of Diabetes (EASD) in Stockholm berichteten.
Eine Ernährung mit einem hohen Eiweiß-Anteil verbesserte demnach den Glukose-Stoffwechsel bei Diabetikern. Das zeigte sich in einem niedrigeren Blutzucker-Langzeitwert, dem HbA1c. Durch die eiweißreiche Kost sanken sogar die Leberfettwerte, wie Mariya Markova von der Charité Universitätsmedizin Berlin und Kollegen berichteten. Außerdem zeigten sich im untersuchten Zeitraum keine negativen Effekte auf die Nierenfunktion. Das ist wichtig, da Wissenschaftler bislang davon ausgingen, dass zu viele Proteine die Nieren stark belasten. Stammten die Proteine vorwiegend aus Pflanzen, verbesserte sich die Nierenfunktion sogar, so das Ergebnis der Studie. Einen positiven Einfluss auf die Insulinempfindlichkeit fanden die Wissenschaftler dagegen nur bei Studienteilnehmern, die einen hohen Anteil an tierischen Proteinen verzehrten.
Frühere Studien hatten sowohl positive als auch negative Auswirkungen einer proteinreichen Ernährung für Zuckerkranke gefunden. In der aktuellen Arbeit hatten sich die Wissenschaftler nun dem Einfluss zweier verschiedener Diätformen gewidmet: eine mit einem hohen Anteil an tierischen Proteinen mit Fleisch und Milchprodukten und eine mit einem hohen Anteil an pflanzlichen Proteinen, vor allem in Form von Hülsenfrüchten. Sechs Wochen lang befolgten 37 Diabetiker einen der beiden Speisepläne. Zu Beginn und am Ende dieses Zeitraums führten die Wissenschaftler zahlreiche Tests durch, um etwaige Veränderungen aufzuspüren.
HH