28.02.2013
Weniger sitzen und sich mehr bewegen: Mit dieser einfachen Formel könnten Menschen, die ein erhöhtes Diabetes-Risiko haben, der Krankheit unter Umständen besser vorbeugen, als mit regelmäßigem Sport. Diesen Schluss legt eine neue, in der Zeitschrift Diabetologia erschienene Studie britischer Wissenschaftler nahe.
Derzeit werde Menschen mit erhöhtem Diabetes-Risiko zu mindestens zweieinhalb Stunden moderater bis intensiver körperlicher Aktivität pro Woche geraten, so die Forscher. Ihre neue Studie deutet nun darauf hin, dass Betroffene stattdessen besser die bewegungsarme Zeit ins Visier nehmen sollten, also die Häufigkeit und Dauer, in der sie sitzen oder liegen und sich dementsprechend wenig oder gar nicht bewegen. Zum Beispiel vor dem Fernseher, beim Lesen, vor dem Computer, in der Schule oder im Büro, beim Essen oder im Auto. Die britischen Wissenschaftler gehen davon aus, dass es der Gesundheit guttut, wenn die bewegungsarme Zeit pro Tag um wenigstens 90 Minuten reduziert wird.
Zu ihren Ergebnissen kamen die Wissenschaftler nach Auswertung zweier Studien. Demnach scheint sich bei Patienten mit einem Risiko für Typ-2-Diabetes die Zeit, die im Sitzen oder Liegen verbracht wird, nachteilig auf den 2-Stunden-Glukosewert sowie die Werte für Triglyceride und HDL-Cholesterin auszuwirken. Die negativen Auswirkungen traten in verschiedenen Altersstufen auf, was zeige, dass die negativen Folgen von Bewegungsmangel jüngere wie ältere Menschen betreffen, folgern die Forscher. Der Zusammenhang zwischen den Herz-Kreislauf-Werten und der sitzenden Zeit sei zudem stärker gewesen als im Vergleich zu moderater bis intensiver körperlicher Aktivität.
hh