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Diabetes und Depression erhöhen Demenz-Risiko

16.04.2015

Immer mehr Menschen werden immer älter, und damit nimmt auch die Häufigkeit von Demenz-Erkrankungen immer mehr zu. Weltweit suchen Forscher nach Behandlungsmöglichkeiten, aber auch nach Risikofaktoren, die die Entstehung der Krankheit begünstigen können. Hierzu gehören offenbar auch Diabetes und Depressionen, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Seniorenpaar auf Bank, sich verliebt anblickend. Sommerliche, helle Kleidung, Mann hat feschen Strohhut auf
Wer auch in höherem Alter noch aktiv ist, kann Erkrankungen wie Diabetes vorbeugen.
© Model colourbox.de/pressmaster

Sowohl Depressionen als auch der Typ-2-Diabetes können demzufolge das Risiko erhöhen, im fortgeschrittenen Alter an Demenz zu erkranken. Dies fanden Wissenschaftler aus den USA und Dänemark heraus, die Daten von mehr als 2,4 Millionen Dänen über 50 Jahren analysiert hatten. Die Zuckerkrankheit stand mit einem um 20 Prozent erhöhten Demenz-Risiko in Zusammenhang, Depressionen sogar mit einem 83 Prozent höheren Risiko. Noch gravierender wirkte sich eine Kombination von beidem aus, wie die Forscher online im Fachblatt JAMA Psychiatry berichten. Insgesamt erkrankten im Verlauf der Studie, die von 2007 bis 2013 durchgeführt wurde, knapp 60.000 und damit 2,4 Prozent der Studienteilnehmer an Demenz. Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Diagnose lag bei fast 81 Jahren, für Diabetes bei rund 63 Jahren, für Depression bei 58,5 Jahren.

Dass eine Kombination von Depression und Diabetes das Demenzrisiko noch stärker erhöht, als beide Erkrankungen für sich, ist insofern besorgniserregend, als depressive Erkrankungen bei schätzungsweise 20 Prozent der Diabetiker auftreten. Weitere Forschungsarbeiten, die sich der Frage widmen, wie Depressionen, Diabetes und Demenz zusammenhängen, seien dringend notwendig, mahnen die Wissenschaftler. Im Hinblick auf die demographische Herausforderung einer alternden Gesellschaft sei es daher nötig, dass Fachwissen aus verschiedenen Bereichen, wie der Demographie, Verhaltens- und Grundlagenforschung, zusammengeführt wird, schreibt ein US-Kollege in einem begleitenden Kommentar.

HH

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