13.04.2012
Um zu ermitteln, welche Risikofaktoren eine Diabeteserkrankung begünstigen, hatten schwedische Wissenschaftler die Daten einer eine Studie mit 1.000 70-jährigen Frauen und Männern in der Region Uppsala erneut analysiert. Ihre Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Diabetes Care veröffentlicht.
Wie erwartet trat die Zuckerkrankheit häufiger bei Teilnehmern auf, die übergewichtig waren und hohe Blutfettwerte hatten. Doch die Forscher fanden auch einen Zusammenhang zwischen der Konzentration einiger Weichmacher, sogenannter Phtalate, im Blut und einem erhöhten Auftreten der Zuckerkrankheit. Personen mit erhöhten Phthalatwerten hatten ein rund doppelt so hohes Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, wie jene mit niedrigeren Weichmacherwerten. Die Forscher fanden ebenfalls heraus, dass bestimmte Weichmacher mit einer gestörten Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse verbunden waren.
"Obwohl unsere Ergebnisse noch durch weitere Studien bestätigt werden müssen, unterstützen sie die Hypothese, dass bestimmte Umweltchemikalien zur Entwicklung von Diabetes beitragen können", sagte die Studienleiterin Monica Lind, Dozentin für Umweltmedizin von der Universität Uppsala. In weiteren Studien müssten auch die biologischen Mechanismen, die diesem Phänomen zu Grunde liegen könnten, geklärt werden, so Lind.
Die meisten Menschen kommen täglich in Kontakt mit Phtalaten, weil sie als Weichmacher in Kunststoffen, etwa bei der Herstellung von Weich-PVC, der Bestandteil von Bodenbelägen, Kunstleder, Tapeten oder Duschvorhänge ist, verwendet werden. Darüber hinaus sind sie Träger von Duftstoffen in Kosmetik-und Pflegeprodukten.
hh