23.09.2016
Zeigt die Waage zu viel an, wird schnell auf die Gene verwiesen. Eine neue Studie belegt nun, dass die Gene zwar dafür verantwortlich sein können, dass man zu viel wiegt oder ein erhöhtes Risiko für Fettleibigkeit hat. Man kann ihnen jedoch nicht die Schuld daran geben, wenn es mit dem Abnehmen nicht klappt.
Wie aus der Übersichtsstudie hervorging, sprechen Personen mit einer Genvariante des sogenannten FTO-Gens, die den Träger anfälliger für Übergewichtmacht, ebenso gut auf Programme zur Gewichtsabnahme an wie jeder andere auch. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher um John Mathers, Professor of Human Nutrition an der Newcastle University in Großbritannien. Wie die Forscher in der Fachzeitschrift The British Medical Journal (BMJ) berichten, machte es für den Erfolg beim Abnehmen keinen Unterschied, ob die Träger des Risiko-Gens Männer oder Frauen bzw. Junge oder Ältere waren. Träger dieser Genvariante wiegen durchschnittlich drei Kilogramm mehr als andere Menschen und ihre Wahrscheinlichkeit, fettleibig zu werden, liegt um 70 Prozent höher.
Die Erkenntnisse seien für alle wichtig, die versuchen, abzunehmen, sagt Studienleiter Mathers. Es bedeute, dass eine Umstellung der Ernährung, körperliche Aktivität oder Programme zur Gewichtsreduktion bei Trägern des Risiko-Gens genauso gut wirken wie bei allen anderen. Das bedeutet also: Klappt es mit dem Abspecken nicht, sind die Gene nicht daran schuld. Die Wissenschaftler hatten für ihre Arbeit Daten von über 9.000 Studienteilnehmern aus acht Studien analysiert. Dabei habe es sich allerdings in der Mehrheit um Europäer gehandelt, so die Forscher. Zukünftige Forschungsarbeiten müssten sich deshalb damit befassen, wie sich die Variante des FTO-Gens auf den Abnehmerfolg anderer ethnischer Gruppen auswirke. Auch sei es notwendig, den Einfluss weiterer Gene, die mit extremem Übergewicht in Verbindung gebracht werden, zu untersuchen.
HH