Die richtige Sportart finden

Sport hält jung und gesund – so viel ist gewiss. Aber nicht jede Sportart eignet sich für alle.

Schwimmende Frau
© DAK

Machen Sie sich daher vor dem Beginn zuerst Ihr Ziel klar. Was wollen Sie erreichen? Stress abbauen, Ihre Beweglichkeit verbessern, Übergewicht loswerden, sich einfach nur wohler fühlen, Schmerzen vermindern? Aus den Beweggründen und den Zielen resultieren unterschiedliche mögliche Bewegungsformen.

Einige Beispiele: Für einen Menschen, der zur Ruhe kommen möchte, eignen sich möglicherweise Yoga, Tai-Chi oder/und Wandertouren. Übergewicht bekämpft man hingegen am besten mit Hilfe von Ausdauersportarten, kombiniert mit einer veränderten Ernährung. Die Ausdauer fördern Walking, Jogging, Radfahren und Skilanglauf. Bei Schmerzen in den Gelenken helfen gezielte krankengymnastische Übungen, die Beschwerden zu lindern.

Keine falsche Eitelkeit

Über diesen Überlegungen steht natürlich Ihre persönliche Vorliebe: Welche Sportart wollten Sie schon immer mal lernen? Welchen Sport können Sie auf Grund Ihres Körperbaus wahrscheinlich am besten? Feingliedrige, aber muskulöse, eher große Menschen wählen oft Leichtathletik, zierliche, kleinere Menschen zum Beispiel Turnen; wer breiter gebaut ist, dem fällt es vielleicht leichter, Gewichte zu stemmen.

Wer Sport ernsthaft in sein Leben integrieren will, sollte sich diese Fragen möglichst ehrlich und ohne falsche Eitelkeit beantworten. Denn nur, wem es gelingt, die eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen, der wird auf Dauer glücklich mit "seinem" Sport.

Die richtige Ausrüstung

Die Entscheidung ist gefallen. Nun kommt ein Teil, der Spaß macht, weil er außer dem Girokonto noch nichts weiter strapaziert: die richtige Ausrüstung kaufen. "Ja, brauche ich den Schnickschnack überhaupt?", fragt sich hier wohl mancher. Ja! Denn funktionelle Sportbekleidung bietet eindeutig Vorteile gegenüber dem Baumwoll-T-Shirt. Sie schwitzen nicht so heftig, weil Feuchtigkeit leicht nach außen abgegeben wird, und das selbst in einer winddichten Jacke. Folglich erkälten Sie sich bei einer im Freien betriebenen Sportart auch nicht so rasch. Was für regelmäßig Sporttreibende wichtig ist, denn jeder Infekt hebelt das Programm für mindestens eine Woche aus. Die Sportsachen trocknen schneller, so dass Sie nur wenig davon brauchen, weil alles nach der Wäsche bald wieder einsatzbereit ist.

Auch chronisch Kranke sollen aktiv sein

Jetzt sind Sie startklar, oder? Nein, Stopp! Wenn Sie unter einer der folgenden Krankheiten leiden, fragen Sie Ihren Arzt nach Vorsichtsmaßnahmen, die für Sie beim Sporttreiben gelten:

  • Asthma: Sie dürfen und sollen sogar Sport treiben, denn das trainiert Bronchien und Lungen. Davor sollten Sie sich allerdings beim Lungenfacharzt nicht nur nochmals untersuchen, sondern sich genau erklären lassen, wie man Arzneimittel gegen Asthma handhabt, um einem sogenannten Anstrengungsasthma vorzubeugen. Diese Form tritt während oder kurz nach körperlicher Belastung auf. Asthmatiker empfinden Schwimmen oft als sehr wohltuend, erlaubt ist aber – abgesehen von Risikosportarten –, was bekommt.
  • Bluthochdruck: Alles, was Stress abbaut, tut gut, so zum Beispiel Walking, langsames Jogging, Radfahren, aber auch sanfte Formen von Yoga. Gewichte stemmen kann den Blutdruck akut stark in die Höhe treiben und eignet sich deshalb nicht.
  • Depressionen: Besonders Ausdauersportarten vermögen die Stimmung zu heben, zum einen direkt durch die Bewegung selbst, zum anderen aber auch, weil sie das Gefühl für den eigenen Körper verbessern und das Selbstbewusstsein stärken können. Hingegen schaden Sportarten, bei denen es um ehrgeizige Ziele und um Konkurrenz geht.
  • Diabetes: Sport oder regelmäßige Bewegung bringt für Diabetiker Vorteile. Ihre Körperzellen reagieren empfindlicher auf Insulin, das den Zucker aus der Blutbahn in die Zellen schafft. Deshalb, und weil bei Bewegung Zucker auch unabhängig von Insulin in die Zellen gedrückt wird, sinken die Blutzuckerwerte. Beinahe jede Sportart ist möglich, wobei man bei Risikosportarten wie Klettern, Fallschirmspringen und Tauchen abwägen muss, ob man sich damit in Gefahr bringt. Für diese Aktivitäten muss man seinen Blutzucker perfekt im Griff haben!
  • Herz-Kreislauf-Krankheiten: Hier hängen die Möglichkeiten, sich zu bewegen, von der Art und dem Stadium der Erkrankung ab. Ein Sportverbot existiert zum Beispiel bei einer fortgeschrittenen so genannten peripheren Verschlusskrankheit.
  • Rheumatoide Arthritis oder Arthrose: Falsche Bewegungen können die Gelenke überlasten und weitere schmerzhafte Entzündungsprozesse auslösen. Walking, Skilanglauf und Radeln in möglichst niedrigen Gängen bekommen vielen Betroffenen gut, Sportarten mit abrupten Stopps wie Tennis oder Basketball eignen sich weniger.
  • Osteoporose: Der Knochen profitiert doppelt von Bewegung: Zum einen stimuliert ihn die Muskelarbeit, und er baut Knochenmasse auf, zum anderen stürzen Sportler seltener, da sie beweglicher sind und ihren Körper besser unter Kontrolle haben. Eine hervorragende knochenstärkende Übung ist es zum Beispiel, täglich 30 bis 50 Minuten auf unregelmäßigen, weichen Waldböden zu laufen. Ausdauersportarten sind bestens geeignet, um überflüssige Pfunde zu verlieren. Fehlt die nötige Zeit für den Sport, kann man auch Alltagsaktivitäten sportlich ausrichten, also zum Beispiel mal mit dem Fahrrad zum Einkaufen oder auch ins Büro fahren statt mit dem Auto, die Treppen statt den Aufzug nehmen.

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