21.09.2012
Ein Eiweißstoff, der unfruchtbaren männlichen Spermien zum Teil fehlt, könnte eben jenen auf die Sprünge helfen und ihre Fähigkeit, Eier zu befruchten, deutlich verbessern. Dies berichten britische Wissenschaftler online in der Zeitschrift Fertility and Sterility.
Sie hatten zuvor herausgefunden, dass Spermien bei der Befruchtung einen wichtigen Eiweißstoff – das Protein PLCz – auf das Ei übertragen. Erst durch dieses Protein wird ein Prozess gestartet, der als Eiaktivierung bekannt ist. Dabei werden biologische Vorgänge in Gang gesetzt, die für die Entwicklung eines Embryos nötig sind. Bei manchen Formen männlicher Unfruchtbarkeit fehlt dieses Protein, oder es ist inaktiv, so dass das Ei nicht aktiviert werden kann. "Obwohl die Spermien mit dem Ei verschmelzen, passiert nichts", sagt Tony Lai von der Universität in Cardiff. Damit fehle ein wichtiger Schritt, der notwendig sei, um ein Kind zu bekommen.
Die Wissenschaftler konnten jetzt im Labor eine aktives, menschliches PLCz- Protein herstellen. Werde eine unbefruchtete Eizelle mit diesem Protein behandelt, reagiere sie genauso, wie es bei einer Befruchtung der Fall sein sollte, so die Forscher. Dies bestätige die positiven Ergebnisse, die sich zuvor in Tierversuchen eingestellt hatten. Sie weisen jedoch darauf hin, dass es sich bisher um Laborexperimente handele und die Methode so in Kinderwunschzentren noch nicht angewendet werden könne.
hh