17.01.2013
Ob Biathlon, Rodeln oder Eisschnelllauf: Bei wenig übertragenen Einzelsportarten mit eher unbekannten Athleten schauen Sportfans nicht wegen der Sportart zu, sondern weil sie einen spannenden Wettkampf sehen wollen. Da scheint es unwichtig zu sein, wer am Ende tatsächlich auf dem Siegertreppchen oben steht.
Zu diesem Ergebnis kommen US-amerikanische Forscher, die das emotionale Erleben, die Zufriedenheit mit dem Ergebnis und den Spaß von Zuschauern einer Sport-Veranstaltung unter die Lupe bei genommen hatten. Für die Studie hatten die Wissenschaftler Studienteilnehmer Eisschnelllauf-Wettkämpfe mit unbekannten Läufern ansehen lassen. Zu den Wettkämpfern erhielten die Teilnehmer unterschiedliche Informationen: Einmal erhielt ein Athlet heroische Eigenschaften und wurde als liebenswürdiger und rücksichtsvoller Mensch dargestellt, der sich zum Beispiel für kranke Kinder einsetzte, auf dem Gebiet der Krebsprävention engagierte oder seine sportlichen Leistungen seiner Mutter widmete. Das andere Mal erhielt ein Athlet alle Eigenschaften eines unangenehmen, unfreundlichen und rücksichtlosen Menschen, mit positiven Ergebnissen bei Dopingtests und vorangegangenen Festnahmen wegen öffentlicher Trunkenheit.
Es zeigte sich, dass die Zuschauer den sympathischen Athleten anfeuerten und hofften, dass der unsympathische verlieren würde. Stand am Ende aber der Fiesling auf dem Siegerpodest oben, waren die Zuschauer zwar enttäuscht, doch Spaß hatte das Zuschauen trotzdem gemacht, egal welche moralischen Qualitäten der Gewinner am Ende hatte. Entscheidend beim Ansehen sei letztlich, dass es einen guten und spannenden Wettkampf zwischen den beiden gegeben habe, so das Fazit der Forscher.
HH