14.05.2013
Kenn Sie ihn auch? Den fast immer tödlich verlaufenden Männerschnupfen? Vor allem in der weiblichen Welt ist der Glaube weit verbreitet, dass Männer wehleidiger sind und schon beim Anflug einer Krankheit schlappmachen. Australische Forscher räumen nun mit diesem Mythos auf – zumindest fast.
Die Wissenschaftler hatten für das Jahr 2012 die wöchentlichen Daten von über 16.000 Teilnehmern am Internetportal flutracking.net ausgewertet. Dabei handelt es sich um ein Netzwerk, das es erlaubt, die Verbreitung und Schwere von Grippefällen und grippeähnlichen Erkrankungen in Australien zu beobachten. Das Ergebnis: In Bezug auf die durchschnittliche Krankheitsdauer gab es nur sehr geringe Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Frauen nahmen sich wegen Husten und Fieber im Schnitt drei Tage von ihren üblichen Verpflichtungen frei, Männer 2,8 Tage. Unter jenen, die so krank waren, dass sie eine Notfallambulanz aufsuchen mussten, gönnten sich Frauen eine Pause von vier Tagen, während sich Männer im Mittel 3,5 Tage freinahmen.
Über die Frage, wie Ergebnisse nun aber zu interpretieren seien, driftet die Meinung der Forscher abhängig vom Geschlecht jedoch wieder auseinander. So könnten sich Männer schon bei geringeren Krankheitssymptomen die gleiche Zeit freigenommen haben wie Frauen, die schwerer erkrankt waren. Dagegen könnte es natürlich auch sein, dass Männer einer Krankheit tatsächlich besseren Widerstand leisten können, als weithin angenommen. Die zeitlichen Unterschiede im Krankheitsverlauf bei Besuchern des Notdienstes könnten wiederum bedeuten, dass Männer einer schwereren Erkrankung gelassen und mit Selbstbeherrschung begegnen. Es könnte aber auch heißen, dass sie schon bei einer leichteren Erkrankung schleunigst den Notdienst aufsuchen.
hh