17.03.2015
Da Lutschtabletten die Zink-Konzentration vor allem im Mund- und Rachenraum erhöhen, hatten Harri Hemilä und Elizabeth Chalker zunächst vermutet, dass sich auch die Wirkung vor allem auf diesen Bereich erstrecken würde. Ihre Studie zeigt nun aber, dass der Effekt darüber hinaus zu gehen scheint. Im Fachblatt BMC Family Practice berichten die Forscher, dass hochdosierte Lutschtabletten mit Zinkacetat, insgesamt 80 Milligramm pro Tag, die Dauer von …
- Halskratzen um 33 Prozent,
- Heiserkeit um 43 Prozent und
- Halsschmerzen um 18 Prozent
… verkürzten. Aber auch die Dauer anderer Erkältungssymptome nahm ab. So ging die Dauer von …
- Nasenausfluss um 34 Prozent,
- Niesattacken um 22 Prozent,
- einer verstopften Nase um 37 Prozent und
- Husten sogar um 46 Prozent
… zurück. Außerdem fanden die Wissenschaftler starke Hinweise darauf, dass auch erkältungsbedingte Muskelschmerzen durch das Lutschen der Zink-Tabletten weniger lange anhielten. Die Dauer von Kopfschmerzen und Fieber verringerte sich hingegen nicht.
Für ihre Übersichtsarbeit hatten die Forscher die Ergebnisse aus drei Studien, die einen erkältungsverkürzenden Effekt von Zink-Lutschtabletten gefunden hatten, genauer unter die Lupe genommen. In den Studien kam es nur selten zu unerwünschten Nebenwirkungen, die wenn überhaupt nur gering ausfielen. Die Wissenschaftler halten es daher für sinnvoll, hochdosierte Zinkacetat-Lutschtabletten zur Behandlung von Erkältungskrankheiten innerhalb der ersten 24 Stunden nach Beginn der Symptome zu verwenden. Die Dauer der Einnahme sollte jedoch auf zwei Wochen begrenzt sein, da sich eine Langzeiteinnahme negativ auf den Kupferhaushalt auswirken kann. Einschränkend muss erwähnt werden, dass es in der Vergangenheit auch immer wieder Studien gegeben hat, die keinen Effekt für Zink bei Erkältungen fanden.
HH/FH