17.07.2015
Auf dem Gebiet der Ernährungsforschung findet derzeit ein Umdenken statt: Auf Fett zu verzichten, bringt nicht automatisch einen gesundheitlichen Vorteil mit sich. Viel entscheidender als der Anteil des Fetts an der täglichen Gesamt-Kalorienzufuhr sei die Qualität der aufgenommenen Fette. Das hielt ein Komitee von US-amerikanischen Ernährungsexperten kürzlich in einer Empfehlung zur Überarbeitung der Ernährungsleitlinie fest.
Bislang galt eine fettarme Ernährung als gesund. Die neue Bewertung von Nahrungsfett setzt sich jedoch auch in Deutschland durch. Zwar weise Fett von allen Nahrungsbestandteilen die höchste Energiedichte auf, bleibe die Gesamt-Energiezufuhr durch die Ernährung gleich, hat eine höherer Fettanteil "wahrscheinlich" keine nachteiligen Effekte auf Gesundheit und Figur. Das schreibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) in ihrer überarbeiteten Leitlinie zur Fettzufuhr. Die DGE bezieht sich dabei auf das Risiko für Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes, koronare Herzkrankheit (KHK), Schlaganfall und Krebs.
Dabei ist allerdings die Zusammensetzung der Fette zu beachten. Eine Aufnahme gesättigter Fettsäuren von mehr als 10 Prozent der täglichen Kalorienzufuhr wird nach wie vor kritisch betrachtet. Gesättigte Fettsäuren sollten laut DGE möglichst durch mehrfach ungesättigte ersetzt werden. So ließen sich der Gesamt-Cholesterolwert sowie der LDL-Spiegel senken. Gleichzeitig reduziere sich das Risiko, an KHK zu erkranken, heißt es in der Leitlinie. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind vor allem in Pflanzenölen, Fettfischen und Nüssen enthalten.
cm/PZ/RF