18.05.2016
Anstelle starrer Vorgaben, wie sie früher für ein Normal- oder gar ein Idealgewicht zugrunde gelegt wurden, stehe immer mehr ein gesundes normales Wohlfühlgewicht im Vordergrund, so der Vizepräsident des Landesapothekerverbandes (LAV) Baden-Württemberg, Christoph Gulde. „Gottseidank kommt man von dem Schablonendenken weg. Als Richtwert könne man sich am Body-Mass-Index (BMI) orientieren. Ideal galt lange ein BMI vom 19,5 oder 20. Mittlerweile legen aber zwei Studien nah, dass auch ein etwas höherer BMI-Wert von 25 oder 27 durchaus ein gesundes Gewicht sein kann. Es hänge stark von der Lebensweise, der Ernährung und dem Bewegungsverhalten ab, so Gulde. „Die neue grundlegende Botschaft zum Körpergewicht ist: Leichtes Übergewicht ist nicht immer gleichzusetzen mit ungesund“, sagt der Apotheker. Aussagekräftig seien eher Blutzucker- oder Cholesterinwerte, die einen Hinweis auf beginnende Erkrankungen geben können. Eine schnelle Überprüfung dieser Blutwerte bieten viele Apotheken ohne Wartezeit gegebenenfalls gegen eine kleine Gebühr an.
Eine deutliche Grenze gelte jedoch nach wie vor als wichtiger Anhaltspunkt. Ab einem BMI von über 30 spricht man von einer Adipositas. "Das ist ein massives Übergewicht, welches eindeutig gesundheitsschädlich ist", sagt Gulde. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Gelenkschäden steige – sobald man das Gewicht aber reduziere, nehmen diese Risiken deutlich messbar ab. Apotheker mit der Zusatzbezeichnung „Ernährungsberatung“ beraten noch gesunde Menschen ohne ärztliche Weisung, aber auch an Patienten mit ernährungsbedingten chronischen Erkrankungen. Dazu zählen zum Beispiel Ernährungsanalysen, individuelle Ernährungsberatungen sowie Gruppenberatungen und -betreuungen.
LAV Baden-Württemberg