19.02.2012
In der sogenannten MAKS-Studie wurde an Menschen mit leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Demenz eine Aktivierungstherapie erprobt, die motorische, alltagspraktische, kognitive und spirituelle Betätigungen verbindet. Die Studienteilnehmer trainierten ein Jahr lang sechsmal wöchentlich jeweils zwei Stunden in Kleingruppen zu je zehn Personen. Auf dem Programm standen beispielsweise Kegeln, Basteln und Handwerken ebenso wie Singen und Erfahrungsaustausch, Essen herrichten und kognitives Training.
Der Erfolg der Studie war erstaunlich: "In der Therapiegruppe blieben die kognitiven und alltagspraktischen Fähigkeiten über zwölf Monate stabil, während sie in der Kontrollgruppe abnahmen", berichtete Professor Dr. Elmar Gräßel von der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik der Universität Erlangen. Zudem zeigte sich ein Trend zu weniger Stürzen, berichtete der Arzt. Wurde nur eine Therapiekomponente, zum Beispiel die Beschäftigungstherapie, angeboten, war die Wirksamkeit deutlich geringer. Im Klartext: Weniger sei besser als nichts, aber "ein wenig könnte zu wenig sein". Die Demenz-Vorbeugung habe den größten Nutzen, wenn alle Komponenten kombiniert und die Übungen regelmäßig gewechselt und intensiv durchgeführt würden. Auch die individuelle Förderung der Menschen mit Gedächtnisstörungen spiele eine große Rolle.
Zur Vorbeugung der Demenz sei es ebenso nützlich, die "großen Vier" zu vermeiden: Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen und Rauchen. Diese seien Risikofaktoren nicht nur für gefäßbedingte, sondern auch für degenerative Demenzformen, betonte Gräßel.
BMG/FH/PZ